Gelsenkirchen.. In Gelsenkirchen gibt es 950 Pfadfinder in elf Stämmen. Gruppenstunden, das Bauen von Schwedenstühlen und Lagerfahrten gehören zur Tradition.

Was machen eigentlich Pfadfinder? Oft hat man ein Bild im Kopf, auf dem eine Gruppe junger Menschen mit Feuerstein, trockenem Holz und durch Reibung ein Feuer erzeugt. „Das ist quatsch. Bei unseren Freizeiten errichten wir zwar mal ein Lagerfeuer, aber das Feuer entsteht dann doch mit einem ganz normalen Feuerzeug“, erklärt Simon Schlenke, Bezirksvorsitzender der DPSG in Gelsenkirchen ist. DPSG steht für „Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg“.

Jede Woche treffen sich die Pfadfinder zu einer Gruppenstunde. „Unternehmungen sind dann zum Beispiel ein Kochduell, Fußballturniere, Rallyes, das Erstellen von hölzernen Schwedenstühlen oder die Bearbeitung von festgelegten Themen“, erklärt die 19-jährige Johanna Korte, die seit zehn Jahren Pfadfinderin ist.

950 Pfadfinder in elf Stämmen

Neben den gemeinsamen Treffen sind die Lagerfahrten ein zweites Standbein. Einmal jährlich findet zudem eine Aktion vom Bundesverband zu einem bestimmten Thema statt. Diesjähriges Thema: „Gast >> Freundschaft“. Hier wird derzeit intensiv über die Situation der Flüchtlinge in Deutschland diskutiert und darüber, wie man deren Situation verbessern kann. „Selbst die ganz jungen Leute engagieren sich und bringen viele Ideen mit ein“, so Simon Schlenke.

In Gelsenkirchen gibt es alleine 950 Pfadfinder in elf Stämmen, die jeweils an eine katholische Gemeinde gebunden sind. Die Stämme sind dann noch einmal in vier Altersstufen unterteilt. Da gibt es die Wölflinge im Alter von sieben bis zehn Jahren. Die Juffis ab zehn Jahre, die stolz ein blaues Halstuch tragen dürfen. Die Pfadis, die mindestens 13 Jahre alt sind. Und die älteste Gruppe, die Rover, bei der die Mitglieder mindestens das 16. Lebensjahr erreicht haben müssen. Während die Kleinen eher spielerische Aufgaben übernehmen, greifen die Älteren auch mal ernstere Themen auf. Das Mitbestimmungsrecht jedes Einzelnen ist allerdings überall sehr wichtig.

Bei den Lagerfahrten geht es darum, Abenteuer zu erleben und den Zusammenhalt zu stärken. Im Sommerlager bereist man deutsche Städte, aber auch andere Länder. Dieses Jahr ging es drei Wochen nach Slowenien. Dort wurde gezeltet, gemeinsam gekocht und viel diskutiert. „Ein packendes Erlebnis war es, als wir bei 37 Grad 23 Kilometer die Adlerküste entlang gelaufen sind“, berichtet Schlenke. Eine Tradition, die seit mehr als 40 Jahren besteht, ist zudem das Pfingstlager.

"Viele Freundschaften entstehen hier"

Die Aufgaben der Leiter sind vielseitig. Sie müssen bestimmte Leitsätze im Kopf haben. Sozialkompetenz ist bei den Pfadfindern wichtig. Selbstreflexion, die persönliche Weiterentwicklung, eigene Stärken herauszufiltern und die positiven Seiten der Mitmenschen zu entdecken, gehören dazu.

„Seit 21 Jahren bin ich Pfadfinder und daran gewachsen. Früher war ich sehr schüchtern. Bei den Pfadfindern habe ich gelernt, meine Meinung zu vertreten“, erzählt der 29-jährige Schlenke. Er findet es wichtig, das jetzt selbst weiterzugeben. Pfadfinder Nils Geller gefällt besonders die Gruppendynamik. „Viele Freundschaften entstehen hier“, erklärt der 18-Jährige.

Weitere Informationen gibt es auf der Webseite der Gelsenkirchener Pfadfinder http://dpsg-gelsenkirchen.de und auf www.facebook.com/dpsgGE

Neue Pfadfinder und Leiter sind immer gern willkommen. Fragen zum Pfadfinderleben und der Mitgliedschaft werden per E-Mail unter info@dpsg-gelsenkirchen.de direkt vom Betriebsvorstand beantwortet.