Gelsenkirchen. Eigentlich sollten alle Mitarbeiter der Küche in den EVK am neuen Standort eines Cateringunternehmens weiterbeschäftigt werden. Nun gab es zwei Kündigungen.

Wie das Bergmannsheil, die Kinder- und Jugendklinik sowie die Rehaklinik Berger See geben nun auch die Evangelischen Kliniken (EVK) ihre Krankenhausküche auf. Ebenso wie in die anderen Kliniken wird das Essen für die Patienten nun ausschließlich durch das Cateringunternehmen Aramark geliefert.

Die EvK arbeiten schon seit 1998 mit Aramark zusammen. In der dortigen Küche sind 37 EVK-Mitarbeiter und 18 Aramark-Angestellte beschäftigt, die jetzt in der neu gebauten Küche des Caterers an der Uechtingstraße arbeiten sollen. Ursprünglich, so hieß es, sollten alle Mitarbeiter aus der Küche der EvK übernommen werden und ihren Job behalten. Das bestätigte Anfang des Jahres Diakonie-Sprecherin Corinna Lee. Daran habe sich auch bis heute nichts geändert, so Lee. Sie werden weiter von den EvK im gleichen Anstellungsverhältnis beschäftigt.

Ein Koch und eine Küchenhilfe, beide Angestellte von Aramark, die in der Küche der EvK eingesetzt waren, erhielten nun doch eine Kündigung bzw. eine Änderungskündigung. „Damit habe ich nicht gerechnet“, sagt Koch Mirko Laux. „Als klar wurde, dass die Küche in den Evangelischen Kliniken geschlossen wird, hatte man uns beruhigt und gesagt, dass es an anderen Standorten weitergehen würde.“ Ursula Wende, die seit fünf Jahren als Küchenhilfe in den EvK gearbeitet hat, wurde auch gekündigt, ihr wurde aber ein Änderungsvertrag angeboten. Zukünftig soll sie statt Vollzeit als Teilzeitkraft arbeiten. „Das kann ich mir finanziell aber gar nicht erlauben“, so die 57-Jährige. „Außerdem ärgert es mich maßlos, dass in der Kündigung kein triftiger Grund angegeben worden ist – ich werde das jetzt durch meinen Rechtsanwalt prüfen lassen.“

Klage eingereicht

Auch Mirko Laux hat gegen seine Kündigung bereits Klage eingereicht. Für den Vater von drei Kindern ist die Sozialauswahl sehr fraglich. „Ararmark bekommt das Personal von den EvK quasi geliehen, also die werden weiterhin durch die Kliniken bezahlt“, so der Familienvater. „Und wir bleiben auf der Strecke.“

Das wiederum kann Katja Zittinger von Ararmark nicht bestätigen. „Aufgrund der Konzeptänderung am neuen Standort steht für Herrn Laux dort keine gleichwertige Position als Koch zur Verfügung“, so die Unternehmenssprecherin. „Wir haben uns daher frühzeitig darum gekümmert und ihm vergleichbare Positionen als Koch an anderen Standorten wie Düsseldorf und Dortmund angeboten, die er aber bedauerlicherweise abgelehnt hat.“ An der Uechtingstraße wird nicht mehr gekocht. Die Küche fungiert eher als Verteilerzentrum. Von einem Lieferanten wird das Essen hergestellt und tiefgefroren angeliefert. Vor Ort wird dann nur noch portioniert, erwärmt und dann ausgeliefert. Daher, so Katja Zittinger, würden dort auch nur noch Küchenhilfen benötigt.