Gelsenkirchen. . Elke Sada und Emil Heger stellen tönerne Objekte in der Galerie Idelmann aus.

Sie vertonen den Raum, im wahrsten Sinne des Wortes. Tönerne Skulpturen und Objekte stehen auf dem Boden und auf Sockeln und sorgen mit Farbe und Form für einen ganz eigenen Rhythmus und eine ganz eigene Harmonie in der Galerie Idelmann. „Raumvertont“ titeln die beiden Keramikkünstler Elke Sada und Emil Heger ihre Ausstellung, die am heutigen Samstag eröffnet wird.

Die ruppig rauen Betonwände des ehemaligen Schwimmbades im Hause an der Cranger Straße 36 kontrastieren mit den nahezu meditativ ruhigen, sehr minimalistischen, 1,80 Meter großen „Vasen“ Emil Hegers.

Reduziert und spielerisch

Fast figural stehen die gedrehten Objekte im Raum und faszinieren durch die Schlichtheit und Eleganz. „Wichtig ist dem Künstler“, weiß Galeristin Jutta Idelmann, „dass der Entstehungsprozess der Objekte erkennbar bleibt.“ Die Rillen auf der Oberfläche dokumentieren das Wachsen der Vasen auf der Drehscheibe. Die schlichten Formen werden gestärkt durch den ebenfalls sehr reduzierten Einsatz von Farbe in zumeist Naturtönen.

Gut zwei Jahre lang lebte und arbeitete Emil Heger, Jahrgang 1961, in Japan und ließ sich dort inspirieren. Seine „Vasen“ sind keine Objekte zur Aufbewahrung, sondern ausschließlich bildhauerische Objekte.

Info

Die Austellung „Raumvertont“ wird am heutigen Samstag, 5. September, um 17 Uhr in der Galerie Idelmann, Cranger Straße 36, eröffnet. Zu sehen sind mit den Werken von Elke Sada und Emil Heger zwei Positionen zeitgenössischer Keramik.

Galeristin Jutta Idelmann führt im Gespräch mit den Künstlern in die Ausstellung ein.

Die Ausstellung wird bis zum 18. Oktober zu sehen sein.

Öffnungszeiten: donnerstags und freitags 14 bis 18 Uhr, samstags 13 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung.

Die betont einfachen Werke von Heger harmonieren und kontrastieren gleichermaßen mit den oft grell bunten, spielerischen, in Form und Farbe üppigen Objekten der 50-jährigen Künstlerin Elke Sada aus Leipzig. Ihre tönernen Objekte atmen ein großes Maß an Spontaneität, an Spaß an der Bewegung, an Vielfalt. Dabei arbeitet die Künstlerin zumeist in Serien. Die Reihe „Capriccio“ besteht aus verspielt bunten Gefäßen mit gemalten Oberflächen. „Die Gefäße sind sogar nutzbar“, sagt Sada.

Nester aus Tonstreifen

Die fragil wirkende Serie „Nester“ besteht aus scheinbar zarten Tonstreifen, die zu Knäueln verbunden wurden und so wie Vogelnester wirken.

Die „Hallstattpieces“ schließlich sind vor allem eine Hommage an das Gefäß als Skulptur, ohne jeden Gebrauchswert. „Hier versteckt sich der Arbeitsprozess nicht, sondern ist in der Oberfläche gut zu erkennen“, sagt die Künstlerin, die sich hier von den üppigen Farben der Vogelwelt inspirieren lässt. Am Rande wirken die Gefäße noch unvollendet, ausgefranst und dokumentieren so das Wachsen eines Werkes.

Von Elke Sada, die ursprünglich von der Malerei kommt, werden auch Tusche- und Kreidezeichnungen zu sehen sein und ergänzen die „raumvertonte“ Ausstellung.