Gelsenkirchen. Anlässlich der zehnten Auflage des Familientags hatte OB Frank Baranowski einmal nicht in den Stadtgarten, sondern ins Hans-Sachs-Haus eingeladen.
Die Aufzählung der Akteure würde den Rahmen sprengen. Daher sei es einmal so formuliert: Alle, die in Gelsenkirchen für den Nachwuchs und dessen Familien im weitesten, multikulturellen Sinne unterwegs sind, präsentierten sich am Sonntag im Hans-Sachs-Haus und auf dem Alfred-Fischer-Platz.
Von A wie Awo über G wie GEfördert oder GeKita bis Z wie Zoom Erlebniswelt waren an die 50 städtische Einrichtungen, Vereine und Organisationen mit einem kunterbunten Blumenstrauß an fantasievollen Aktivitäten für Kinder und prallen Infopaketen für die Großen vor Ort.
Bunte Stadtgesellschaft
Die bunte Stadtgesellschaft schlängelte sich mit und ohne Kinderwagen bei gefühlten Backofentemperaturen an den Ständen entlang oder harrte vor der Außenbühne aus, auf der mit einer Ausnahme Tanz und Gesang das Geschehen beherrschten: Familientag in Gelsenkirchen. Der zehnte, obwohl vor elf Jahren ins Leben gerufen. Schuld am Ausfall der Veranstaltung 2014 im Stadtgarten: Tief Ela, wer sonst ...?
Aber der Pfingststurm hatte im Nachgang für einen perfekten Zweiklang gesorgt: Zu zehn Jahren Familientag gesellten sich 2015 zehn Jahre lokales Bündnis für Familien. Und während sich drinnen, im Bürgerforum, etwa Lorena-Sophie (3) mit ihrer großen Schwester Lillien-Rose den Weg durchs Kinderlabyrinth bahnten oder die kleine Samira verzückt ihr soeben aufgemaltes, wunderschönes Blumenbild auf der Hand bestaunte, wurde es draußen kurz offiziell und dieser Doppel-Geburtstag in den Fokus gerückt. Gastgeber und Oberbürgermeister Frank Baranowski begrüßte die riesige Gästeschar und witzelte angesichts der Gluthitze: „Wer hatte eigentlich die Idee, auf diesen Platz zu gehen? Ich glaube, ich war das.“
Familienfreundlicher Betrieb
Anschließend zeichnete er den familienfreundlichen Betrieb 2014 aus. Der Gewinner diesmal: die Wohnungsbaugesellschaft Vivawest mit Sitz unter dem Herkules im Nordsternsternpark. Personalleiterin Sabine Wolter nahm die Auszeichnung für das Unternehmen entgegen, dass für eine gelebte Vereinbarkeit von Familie und Beruf steht. Immerhin gibt es bei Vivawest 80 verschiedene Teilzeitmodelle und dazu so genannte Arbeitszeitkonten. Und was ist, fragte Moderator Lennart Hemme (REL), wenn Kita-Streik ist? „Dann richten wir in Kooperation mit der Rappelkiste eine Spontanbetreuung ein“, sagte Sabine Wolter. Das Unternehmen geht noch weiter: Während der Sommerferien wird für die Kinder der Mitarbeiter eine Ferienbetreuung angeboten. Aber: „Eine Betriebs-Kita lohnt sich bei uns nicht.“
Dann hieß es: Bühne frei für Musiker Reinhard Horn und die Kids.