Gelsenkirchen. . Beim nächsten WAZ-Medizinforum am Mittwoch, 16. September, mit dem Marienhospital Ückendorf geht es um neue Chancen bei Herz- und Gefäßerkrankungen.

Das Herz steht im Mittelpunkt des ersten Medizinforums der neuen Saison mit dem Marienhospital Ückendorf am Mittwoch, 16. September, ab 18 Uhr. Das Team um den Chef der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Interne Intensivmedizin, Prof. Dr. Heiner Blanke, stellt die verschiedensten Innovationen im Bereich der Herz- und Gefäßerkrankungen vor und erläutert, welche Methoden im Hause angewendet werden.

Die schonende Kardio-MRT hat stark an Bedeutung gewonnen

Oberärztin Susanne Beermann erklärt modernste Diagnosetechniken bei Erkrankungen rund ums Herz.
Oberärztin Susanne Beermann erklärt modernste Diagnosetechniken bei Erkrankungen rund ums Herz. © Foto: Volker Wiciok

Nach einer allgemeinen Einführung ins Thema durch Prof. Heiner Blanke, werden die Oberärzte Susanne Beerman und Dr. Mani Farazandeh erklären, welche diagnostischen Möglichkeiten es aktuell gibt. In welchen Fällen CT, MRT und 3D-Ultraschall verlässliche Aussagen über Erkrankungen beziehungsweise den Zustand der Gefäße geben können. Gerade die Bedeutung der kardialen Kernspintomographie (Kardio-MRT) hat als verlässliche, ungefährliche Diagnosemöglichkeit zuletzt stark an Bedeutung gewonnen. Am Ende dieses Vortrags steht die Frage, in welchen Fällen überhaupt noch Herzkatheteruntersuchungen notwendig sind zur Diagnostik. Die Referenten werden auch die Vorteile der Tatsache erläutern, dass in ihrem Haus alle Möglichkeiten und Geräte unter einem Dach zur Verfügung stehen, sie daher ohne Einschränkungen die jeweils optimale Methode anwenden können.

Wenn der Stent im Körper komplett abgebaut werden kann

Der Chefarzt der Kardiologie und Angiologie am Marienhospital Ückendorf, Prof. Heiner Blanke, führt ins Thema ein.
Der Chefarzt der Kardiologie und Angiologie am Marienhospital Ückendorf, Prof. Heiner Blanke, führt ins Thema ein. © Volker Wiciok

Im zweiten Fachvortrag wird es um „Neue Trends in der Herzkatheterbehandlung“ gehen, speziell um bio-absorbierbare Stents und komplexe Gefäßtherapien am Herzen. Die Oberärzte Dr. Stephan Busse und Dr. Adam Schweda werden erläutern, wie sich die Techniken und Materialien bei Stents -- Gefäßstützen, die per Herzkatheter in Engstellen implantiert werden – entwickelt haben. Seit 25 Jahren werden Stents bei der Behandlung der koronaren Herzkrankheit eingesetzt. Um Entzündungen quasi als Abstoßungsreaktion auf Fremdkörper wie das metallene Stützgerüst zu verhindern, werden Stents heute mit Medikamenten beschichtet, die die Entzündungsreaktion abschwächen und auch das Entstehen neuer Engstellen im Umfeld verhindern sollen. Die neueste Entwicklung sind jedoch „Bio“-Stents: Stützen, deren Metallgerüst ebenso vollständig vom Körper abgebaut werden kann wie deren Beschichtung. Im Marienhospital wird damit seit 2014 gearbeitet.

Herzklappe ohne Operation als Chance für Hochrisikopatienten

Im Herzkatheterlabor der Kardiologie am Marienhospital demonstrieren die Oberärzte (v.l.) Dr. Mani Farazandeh, Dr. Ralf Doliva und Michael Kemmerling wie Herzklappen bei Hochrisikopatienten per Herzkatheter eingesetzt werden können.
Im Herzkatheterlabor der Kardiologie am Marienhospital demonstrieren die Oberärzte (v.l.) Dr. Mani Farazandeh, Dr. Ralf Doliva und Michael Kemmerling wie Herzklappen bei Hochrisikopatienten per Herzkatheter eingesetzt werden können. © WAZ

Der dritte Fachvortrag ist einem neuen Verfahren gewidmet, das Hochrisikopatienten zugute kommen soll, die einen Herzklappenersatz benötigen. Durch das neue Verfahren namens „TAVI“ ist der Einsatz einer neuen Herzklappe mit Hilfe eines Herzkatheters bei schlagendem Herzen statt durch eine Operation inklusive Anschluss an eine Herz-Lungen-Maschine möglich. Erste Studien zeigen sehr positive Ergebnisse. Allerdings handelt es sich noch nicht um ein Standardverfahren, kommt es bislang vor allem bei Patienten, bei denen eine Operation als zu großes Risiko erscheint, zum Einsatz. Referent bei diesem Thema ist Oberarzt Michael Kemmerling.

Wann und wie ein Stöpsel Marcumar als Dauermedikation ersetzen könnte

Der letzte Vortrag beim Medizinforum am 16. September befasst sich mit den Gefahren des Vorhofflimmerns und wie sie für den individuellen Patienten am besten gebannt werden können. In der Regel bekommen Patienten heute Gerinnungshemmer wie Marcumar als Dauermedikation, um Schlaganfällen vorzubeugen. Doch die Gerinnungshemmer haben auch Nebenwirkungen.

Kardiologie-Abteilung Marienhospital Gelsenkirchen Ueckendorf im Oktober 2009 / Foto/Copyright Volker Wiciok +491795999128 - www.lichtblick-fotos.de
Kardiologie-Abteilung Marienhospital Gelsenkirchen Ueckendorf im Oktober 2009 / Foto/Copyright Volker Wiciok +491795999128 - www.lichtblick-fotos.de © VOLKER WICIOK

Oberarzt Dr. Ralf Doliva wird beim Forum erklären, in welchen Fällen es möglich ist, die dauerhafte Einnahme von Gerinnungshemmern durch das Einsetzen von Vorhofstöpseln zu vermeiden, wie genau diese „Stöpsel“ eingesetzt werden und bei wem das überhaupt möglich ist.

Wie immer können im Anschluss an die Vorträge, die insgesamt etwa eine Stunde in Anspruch nehmen sollen, auch Fragen an die Experten gestellt werden. Wer sich in der großen Runde nicht traut, hat nach der Veranstaltung bei einem kleinen Imbiss dazu unter vier Augen Gelegenheit. Die Moderation des Abends übernimmt WAZ-Redakteurin Sibylle Raudies.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist für WAZ-Leser wie immer kostenlos. Allerdings wird aus Planungsgründen auch diesmal um eine verbindliche Voranmeldung gebeten und zwar unter der gebührenfreien Rufnummer 0800 6060 710.