Gelsenkirchen. Der Stellenabbau in der Hausgeräte-Sparte ist ein Schritt zur Rettung des Traditionsbetriebs. Geschäftsführung und IG Metall glauben an Investitionen

Das industrielle Herz der Küppersbusch Hausgeräte GmbH schlägt schon länger nicht mehr in der Feldmark. Produziert wird in europäischen Werken der Teka-Gruppe. Aber an der Küppersbuschstraße ist der Firmensitz, hier ist der Markenkern des Unternehmens, sitzt die Verwaltung, hier gibt es den Bezug zur 140-jährigen Tradition. Und hier gibt es auch die Probleme: 55 von 165 Arbeitsplätzen werden abgebaut, sozialverträglich wohlgemerkt.

Auf eine Transfergesellschaft – zur Überbrückung von maximal einem Jahr – setzten dabei Geschäftsführung und Betriebsrat. Weitere 21 Mitarbeiter, die bislang ausschließlich für den Kundendienst der Küppersbusch Großküchentechnik tätig waren, wechselten zudem Anfang August in diese Gesellschaft.

„Für die Betroffenen ist der Weg natürlich hart. Aber insgesamt haben wir eine Konstruktion hinbekommen, von der ich glaube, dass die Küppersbusch-Hausgeräte eine Zukunft haben. Wir haben rausgeholt, was möglich war. Ansonsten wäre der Bereich gefährdet gewesen“, steht für Robert Sadowsky, den 1. Bevollmächtigten der Gelsenkirchener IG Metall fest. Und: „Von Alternativvorschlägen, die seitens der Arbeitnehmer entwickelt wurden, ist einiges umgesetzt worden. Das muss man mal festhalten, das ist ja nicht die Regel, auch wenn die Gesamtsituation unerfreulich ist.“

Die Erneuerung des Produktsortiments wird fortgeführt

Dass der Küppersbusch-Kundenservice vor Ort auch für die Hausgeräte-Sparte erhalten bleibt, sehen die Betriebsräte als Erfolg und gutes Zeichen, dass Investitionen seitens der Gesellschafter der spanischen Teka Industrial Gruppe geplant sind, wertet man zudem allseits als klares Bekenntnis zum Unternehmen und zum Standort.

„Dass die „Wertschöpfung außerhalb der reinen Produktion“ in Gelsenkirchen bleibe, dass Marketing, Vertrieb, Einkauf, Export, Personalabteilung oder Kundendienst ihren Sitz in Gelsenkirchen behalten, ist für Geschäftsführer Dr. Stefan Popp ein klares Signal für die Zukunft. Damit verbunden sind für ihn klare Ansagen nach innen und außen: Die bereits begonnene Erneuerung des Produktsortiments wird fortgeführt, das IT System neu eingerichtet, ein neuer Bürostandort mit Showroom soll bezogen werden.. Insgesamt will Popp wieder Marktanteile erobern: „Unser Konzept ist umfassend. Wir planen eine Wachstumsinitiative sowohl im Inland wie im Ausland.“

Über Design, Qualität und Technik verkauft sich Küppersbusch. Und nicht über den Preis. Popp: „Unsere Zielgruppe ist der Fachhandel. Wir verkaufen eine Marke und fachhändlerische Betreuung und konzentrieren uns voll auf diesen Kanal. Preisklarheit und -wahrheit weiß der Handel zu schätzen. Und wohl auch der Kunde.“