Gelsenkirchen. Vor 60 Jahren starben am 3. August 42 Bergleute bei einer Schlagwetterexplosion in Gelsenkirchen-Rotthausen. Die Bergbausammlung erinnert an die Katastrophe.

Die Zeche Dahlbusch ist in der Erinnerung untrennbar verbunden mit der Dahlbusch-Bombe, jenem legendären Rettungsgerät, mit dem im Mai 1955 nach bangen Tagen und aufwendigen Rettungsbohrungen die Bergung von drei verschütteten Bergleuten gelang. Keine zweieinhalb Monate später .brach die nächste Katastrophe über Dahlbusch herein, Diesmal mit einem weit fataleren Ausgang: 42 Tote forderte das Unglück am 3. August 1955.

Erst fünf Jahre lag damals das verheerendste Unglück auf Dahlbusch zurück. 78 Menschen starben am 20. Mai 1950 bei einer Schlagwetterexplosion in 800 Metern Tiefe. Nun traf es wieder Väter, Brüder, Söhne, diesmal auf Schacht 8. Wieder standen in Rotthausen die Zeichen auf Trauer, wieder litt eine ganze Stadt mit.Gegen 17.25 Uhr, so Karlheinz Rabas von der Bergbausammlung Rotthausen, „kam es auf der 10. Sohle im Hibernia-Pachtfeld zu der verheerenden Schlagwetterexplosion mit nachfolgendem Brand im Blindschacht 3“. 16 Tote konnten geborgen werden. Doch dann mussten die betroffenen Grubenbaue am Morgen des 4. August abgedämmt werden. 24 weitere getötete Bergleute blieben unter Tage in über 900 Metern Tiefe. Zwei weitere Männer erlagen später Kohlenoxydvergiftungen. Insgesamt 26 Bergleute, davon drei Brandverletzte, kamen zur Behandlung in Krankenhäuser, weitere 15 erlitten leichtere Vergiftungen.

Ein Denkmal auf dem Friedhof erinnert an das Unglück vor 60 Jahren

Beigesetzt wurden die Opfer auf dem Rotthauser Friedhof an der Hilgenboomstraße. Trauerredner war unter anderem der damalige Bundespräsident Theodor Heuss. Ein Denkmal auf dem Friedhof erinnert an das Unglück vor 60 Jahren. Am Samstag, 8. August, wollen Mitglieder der Bergbausammlung Rotthausen dort um 11 Uhr an die Opfer erinnern „Treffpunkt ist vor der Leichenhalle an der Hilgenboomstraße. Von hier aus marschieren wir gemeinsam zum Denkmal“, so Rabas.

1964 meldete die Dahlbusch AG die Zeche Dahlbusch zur Stilllegung. Am 31. März 1966 wurde die letzte Förderschicht auf Dahlbusch 8 gefahren – nach fast 120 Jahren endete die Zechengeschichte. Die goldenen Zeiten waren da längst vorbei. Mit 1,2 Millionen Tonnen jährlich hatte die Jahresförderleistung um 1920 den Höchststand erreicht.