Gelsenkirchen. Eine Festnahme eskalierte in der Gelsenkirchener Altstadt. Dort stand die Polizei schließlich 60 bis 70 aggressiven Personen und Schaulustigen gegenüber.

In Buer eskalierte kürzlich eine Schlägerei zur Familienfehde und führte zu einem massiven Polizeieinsatz, um eine größere Menschenmenge aufzulösen. Nun waren Freitag starke Polizeikräfte in der Altstadt gefordert. Auch hier standen der Polizei schließlich 60 bis 70 Personen gegenüber oder beobachteten das Geschehen. Beamte wurden dabei bedroht, einer gar gewürgt.

Laut Polizei kam es bereits am Freitag nach 14 Uhr zu dem Großeinsatz. Demnach war einer Streife auf der Wildenbruchstraße ein Pkw aufgefallen, der „von einem polizeilich bekannten Gelsenkirchener geführt wurde“. Als der Wagen gestoppt werden sollte, flüchtete der 33-Jährige, fuhr über eine rote Ampel Richtung Bahnhofstraße. „Bei seiner waghalsigen Fahrt gefährdete er mehrere andere Verkehrsteilnehmer und Fußgänger“, so Polizeisprecher Olaf Brauweiler.

Der Polizist griff darauf zu seinem Schlagstock

Auf der Bahnhofstraße ließ der Gelsenkirchener das Auto stehen und flüchtete zu Fuß. Ein Kradpolizist spürte ihn wenig später auf. Bei der Kontrolle verhielt sich der Mann sofort aggressiv, wehrte sich gegen Handfesseln und ging den Beamten an. Zur Hilfe kam ihm dabei eine weitere Person. Der Polizist griff darauf zu seinem Schlagstock. Darauf flüchteten beide – der 33-Jährige mit Handschellen an einem Arm.

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Wenig später wiederholte sich das „Spielchen“: Polizisten spürten den Mann erneut auf, Er setzte sich zur Wehr, hatte aber offenbar schon weitere Unterstützer herbeigerufen. Mit Schaulustigen wuchs die Gruppe laut Polizei bald auf 60 bis 70 Personen an. Brauweiler: „Es gab massive Bedrohungen und Beschimpfungen gegen die Polizei. Einer dieser Männer versuchte sogar den Festgenommenen zu befreien, indem er einen der Beamten würgte.“ Er wurde festgenommen

Mehr als zehn Streifenwagenbesatzungen sorgten letztlich für Ruhe. Ein Polizist wurde so schwer verletzt, dass er nicht mehr dienstfähig war. Ein weiterer Beamter entging nur knapp einem Flaschenwurf. Bei den Tätern und den anderen Mitgliedern der Gruppe handelt es sich wohl um Angehörige und Bekannte einer libanesischen Großfamilie. (jös)