Gelsenkirchen. . Sackhüpfen, Bogenschießen und Nasendart: Das Abschlussfest der städtischen Ferienangebote sorgte für Spaß rund ums Schloss

Königin Leonie (12) von Ückendorf schwingt ihr Zepter. Das Regieren ist heute ganz schön anstrengend, vor allem, wenn man sein Fußvolk anfeuern muss. Sämtliche Ritter und Burgfräulein ihres Königreiches müssen nämlich an diesem Donnerstag in Palastgarten hinter dem Schloss Horst mit vollem Körpereinsatz gegen weitere Königreichabgesandte antreten. Es geht um Ruhm und Ehre – und natürlich um ganz viel Spaß.

Aus dem Süden angereist

Rund 250 Kinder aus acht Feriencamps, von Bauspielplätzen und aus Jugendzentren sind aus dem gesamten Stadtgebiet angereist, um hier mit Bogenschießen, Schmiedearbeiten und Wettspielen das Ende ihrer Ferienbetreuung zu feiern.

Drei Ferienwochen liegen jetzt bereits hinter ihnen: gefüllt mit Bastelspaß, Ausflügen zu Ferienparks, Geschichten und Verkleidungsspielen.

Am Tossehof und auf dem Bauspielplatz Ückendorf haben sie eine eigene Burg gebaut, an der Nottkampstraße haben sie feierlich das Königspaar gewählt, auf dem Bauspielplatz Horst wurde für ein großes Burgfest gebastelt, an der Driburger Straße mittelalterlicher Schmuck hergestellt und im Erich-Kästner-Haus Münzen geprägt.

Mit Wappen und Schwertern

Die Kinder der „Villa“ an der Kanzlerstraße können mit eigenen Wappen und Schwertern aufwarten – und an der Buerer Straße hat man schon einmal die Fitness trainiert für diesen Donnerstag, auf den alles ankommt.

Zum krönenden Abschluss des Ferienspaßes gibt es nämlich in diesem Jahr für alle teilnehmenden Kinder ein dreitägiges Feriencamp am Schloss Horst, bei dem man sich richtig königlich fühlen kann. Und auch die Gefolgsleute kommen nicht zu kurz: „Hier kann man nicht nur einem Schmied und einer Falknerin bei der Arbeit zuschauen, sondern auch selber kleine Lederbeutel nähen“, erzählt Thorsten Müller, der im städtischen Referat für Bildung und Erziehung als Teamleiter für die Ferienaktionen verantwortlich zeichnet.

Und während Müller sich mit Dezernent Manfred Beck bei dem großen Fest umschaut, rufen die Betreuer der städtischen Jugendzentren gerade zum Bogenschießen.

Emily (7) aus Horst ist dabei schon ganz aufgeregt: „Mir gefällt das Bogenschießen am besten. Hoffentlich bin ich gleich noch einmal dran, schwärmt das Mädchen mit dem wilden Lockenkopf.

Selbstgebastelte Pferde

Tyrese (8), Julian (7) und Paul (10) vom Jugendzentrum Driburgerstraße, die in grauen Kettenhemden aus Samtstoff unterwegs sind, lassen derweil schon die Schwerter sprechen. „Wir haben Pferde gebastelt, das fand ich gut“, sagt Paul. Und Julian fügt hinzu: „Mir hat eigentlich alles gut gefallen, auch, dass wir selber Schilder für die Ritter gebastelt haben.“

Zurück zu Königin Leonie – die kommt an diesem Tag ganz schön ins Schwitzen, und dass nicht nur, weil sie mit ihrem Team mitfiebert. „Ich fand es eine gute Idee, dass wir hier die tollen Kostüme anprobieren dürfen“, sagt sie und raschelt mit dem Kleid aus Polyesterspitze und dem blauen Samtumhang. „Aber mir ist jetzt ganz schön heiß!“

Eines der beliebtesten Spiele bei diesem Burgfest am Donnerstag war das „Nasendart“: Die Mitspieler erhielten dabei einen bunten Farbklecks auf ihre Nase und mussten mit verbundenen Augen die Dartscheibe mit der Nase markieren – ganz ohne Pfeile.

Beim Pferderennen kamen selbstgebastelte Gäule aus Holz oder farbenfrohen Schaumstoff-Schwimmnudeln zum Einsatz.