Gelsenkirchen. . Beim Ferienprogramm der Gelsenkirchener Jugendzentren dreht sich alles um das Mittelalter. Auch im Tossehof basteln Kinder Schwerter oder Burgen und reden über Prinzessinen und Burgherren.

Alle Gelsenkirchener Jugendzentren und Bauspielplätze gestalten ihr Ferienprogramm in diesem Jahr unter dem Motto „Mutiger Ritter oder edles Burgfräulein – gelebtes Mittelalter.“ So auch die „Ritterburg Tossehof“, Plutostraße 89.

Jede Residenz hat ihre Farben, Tossehof kennzeichnet sich durch Rot und Schwarz, und so werden die Schwerter und Schutzschilder aus Styropor und Pappmaché von den 31 kleinen Burgbewohnern auch in diesen Tönen bemalt. „Muss ja alles seine Richtigkeit haben“, lacht Wolfgang Marowski, einer der Leiter der Einrichtung und erzählt weiter: „Die Kinder sind total interessiert am Mittelalter. Die Burgen, Ritter und Prinzessinnen üben eine große Faszination aus. Wir vermitteln ihnen auch möglichst viel über die Zeit, beantworten Fragen, natürlich kindergerecht. Sie verarbeiten das Wissen dann auch in ihrem Spiel und erzählen es Daheim immer aufgeregt weiter.“

Bunte Steckenpferde begeistern

Die Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis 13 arbeiten konzentriert an ihrem Equipment für das viertägige Feriencamp am Schloss Horst, das in der nächsten Woche stattfindet. Neben Schwert, Schild und eigenen Münzen, die die Kinder selbst stanzen, dürfen auch die Pferde nicht fehlen, um einen gebührenden Einzug in das Camp zu gewährleisten.

Da die Umsetzung mit echten Rössern etwas schwierig wäre, haben sich die Kinder einfach ihr eigenes Steckenpferd gebastelt. Doch nicht in der üblichen Variante mit Holzstock und darauf drapierten Pferdekopf, sondern aus gelben, blauen und pinken Schaumstäben - auch allgemein bekannt als Schwimmnudeln.

„Die Kinder lieben ihre Pferde. Überhaupt machen ihnen alle handwerklichen Arbeiten sehr viel Spaß. Wenn sie selbst basteln, sägen und malen dürfen und am Ende ein Ergebnis in Händen halten, dann sind sie glücklich“, lächelt Verena Holle, sie ist ebenfalls Leiterin im Jugendzentrum Tossehof. Was die Kinder außerdem lieben, ist die märchenhafte Ritterzeit, zumindest so, wie sie diese aus Kinderfilmen kennen. „Ich mag die Schlösser und die Prinzessinen und ihre schönen Kleider. Am liebsten möchte ich auch eine Prinzessin sein“, sagt beispielsweise Meriam (6), die mit ihren schönen Löckchen eine ganz besonders hübsche Prinzessin abgeben würde. Und Joel (6) findet: „Die Ritter sind cool mit den Schwertern. Aber noch lieber als ein Ritter wäre ich König. Das ist das Coolste.“

König und Königin werden noch gewählt

Und mit ein bisschen Glück kann der Sechjährige sogar noch König werden, zumindest von „Ritterburg Tossehof“. Denn dieser und die Königin werden noch bevor es zum Camp geht per Los gewählt. Dann gibt es für beide ein Zepter und eine Krone – und für vier Tage kann das Paar einige besondere Privilegien genießen.

„Sie werden dann ins Camp getragen und dort dürfen sie beim gemeinsamen Mahl zum Beispiel immer als erste mit dem Essen anfangen“, erklärt der Einrichtungsleiter.