Gelsenkirchen. Die Gelsenkirchener Autorin Margit Kruse legt mit „Wer mordet schon im Hochsauerland?“ einen unterhaltsamen Krimi-Reiseführer vor.

Leichen pflastern ihren literarischen Weg. Denn Margit Kruse mordet einfach leidenschaftlich gern. Für ihr soeben erschienenes neues Buch schlug sich die Gelsenkirchener Autorin mit mörderischen Absichten ins beschauliche Hochsauerland, um Menschen vor allem hinterrücks und ziemlich gnadenlos abzumurksen. Den Leser freut’s gewiss: Denn der Band „Wer mordet schon im Hochsauerland?“ garniert auch die gemeinsten Missetaten noch mit augenzwinkerndem Humor und skurrilen Einfällen.

Wenn einem gerade noch geschockt das Blut in den Adern gefriert über so viel mordsmäßige Eiseskälte, schmunzelt der Leser im nächsten Augenblick leise und ein wenig gehässig in sich hinein über den perfiden Einfallsreichtum der Bösewichte. Dabei ist Margit Kruses neues Buch nicht einfach nur eine ganz gewöhnliche Ansammlung von elf Kurzkrimis, sondern eine Kombination aus spannender Literatur und informativem Mini-Reiseführer, ein echt kriminelles Freizeitbuch sozusagen.

Den Mord passgenau auf den Leib komponiert

Im Osten von Nordrhein-Westfalen lockt das Hochsauerland mit seiner malerischen Landschaft, seinen idyllischen Dörfern und heimeligen Hotels und Pensionen jährlich Tausende von Touristen an. Ein Urlaubsziel, das auch Margit Kruse, 1957 in Gelsenkirchen geboren, seit Kindesbeinen kennt. Inzwischen reist sie längst mit eigener Familie ins Land der tausend Berge.

Im letzten Jahr vor allem zu Recherchezwecken: So manchem Sauerlanddorf komponierte sie passgenau einen eigenen Mord auf den Leib, kombiniert mit insgesamt 125 Freizeittipps.

Da muss ein pingeliger Finanzbeamter in Eversberg das Zeitliche ebenso segnen wie der Förster im alten Forsthaus in Rehsiepen. Da bringt der Heilstollen in Nordenau dem smarten Guide den Tod und landet der Knappenchorleiter aus dem Kohlenpott vor der Duisburger Hütte mit dem Kopf unsanft im Grillfeuer. Zimperlich geht die Autorin dabei nicht mit ihren Opfern um, sie erstickt, ertränkt, grillt und räuchert. Besonders den Mörderinnen schreibt die Autorin so manche Brutalität zu. „Hascherl gibt’s schon genug“. lacht die Mutter der Erfolgskommissarin Margareta Sommerfeld. Ihre Täterinnen töten fies, gemein und hinterhältig, und tun das manchmal einfach nur, weil ein Mann ihnen auf die Nerven geht.

Punktgenaue Beobachtungsgabe der Autorin

Der Band lädt ein, die düsteren Seiten merkwürdiger und ganz alltäglicher Figuren in lockerer Erzählweise kennenzulernen und dabei Wälder und Täler, forellenklare Bäche und Flüsse und idyllische Fachwerkdörfer des Sauerlandes zu entdecken. Auch dieses Buch lebt von der punktgenauen Beobachtungsgabe der Autorin bei der Beschreibung ihrer Protagonisten.

Der 277-Band von Margit Kruse ist im Gmeiner-Verlag erschienen und kostet 10,99 Euro.

Die Premierenlesung wird am Samstag, 11. Juli, um 15.30 Uhr in der Buchhandlung Junius, Sparkassenstraße 4 stattfinden. Für den musikalischen Rahmen und für Entspannung wird der Gelsenkirchener Musiker Norbert Labatzki sorgen.

Der Eintritt ist frei. Telefonische Anmeldung: 23774.