Gelsenkirchen. . Am Donnerstagabend feierte die ungewöhnliche Ballettaufführung „Move! 2015“ im Großen Haus des Musiktheaters Premiere – und auch bei der Folgevorstellung am Tag darauf war der Zuschauerraum bis auf den letzten Platz gefüllt.
Der Moment, in dem das Publikum vor Begeisterung johlt und klatscht, der lässt wohl jedem professionellen Tänzer den Atem stocken. Und genau um diesen Traum, mit dem eigenen Tanz ein großes Publikum zu bewegen, geht es in dem aktuellen Stück des Jugend-Tanz-Projektes „Move! 2015“. Am Donnerstagabend feierte die ungewöhnliche Ballettaufführung im Großen Haus des Musiktheaters Premiere – und auch bei der Folgevorstellung am Tag darauf war der Zuschauerraum bis auf den letzten Platz gefüllt. Dann zumeist von Mitschülern der jungen Akteure.
Das Ballett im Revier hatte auch in diesem Jahr wieder Schüler aus Gelsenkirchen dazu eingeladen, einmal als Tänzer auf den Brettern, die die Welt bedeuten, zu stehen. Hunderte Tanzbegeisterte von den Gesamtschulen in Ückendorf, Horst, Buer-Mitte und Bismarck sowie des Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasiums waren dem Aufruf gefolgt. Auch die beiden Tanz-AGs des Ballett im Revier präsentierten ihr Können vor großem Publikum.
Schweißtreibende Probenarbeit
Acht Monate lang hatten die jungen Gelsenkirchener in einzelnen Gruppen geprobt und trainiert, bis der Schweiß tropfte. Die harte Arbeit, der sich jeder der Schüler dabei unterzog, war dem Ergebnis auf der Bühne deutlich anzusehen.
Auch wenn in den Anfangsszenen das komplette Durcheinander in dem virtuellen Klassenzimmer auf der Bühne herrschte, war hier jeder Schritt und jede Bewegung bis ins Detail choreografiert worden. Die Projektleiter und Choreografen Marika Carena und Junior Demitre hatten gemeinsam mit Regisseur Sebastian Schwab die vielen kleinen Mosaiksteine zu einem großen Ganzen zusammengefügt.
Geschichte werden auf der Bühne lebendig
Dabei wurde die Geschichte auf der Bühne lebendig: dem jungen Marc (fehlerfrei und mit viel Herzblut getanzt von Marc Inhester) fällt der Start in einer neuen Stadt schwer, vor allem, weil seine Mitschüler ihn drangsalieren. Besonders der coole Vladi (dargestellt von Vladislav Keil, der im Verlauf der Aufführungen mit waghalsigen Streetdance-Einlagen für Furore sorgte) hat es auf Marc abgesehen. Doch als die Mitschülerin Jana ihn mit zu ihrer Ballettprobe schleppt, entdeckt Marc seine Liebe zum Ballett. Fortan setzt er alles daran, „Dance Champion von Gelsenkirchen“ zu werden.
Beim großen Finale (mit starken Anleihen an Casting-Shows wie „Let’s Dance“ und „Got to Dance“) kann Rivale Vladi zwar die Jury um Nora Brown, Fabio Bocculatte und Valentin Juteau überzeugen und staubt mit seinem Team den Titel ab – aber Marc lernt, nicht aufzugeben. Mit Hilfe seiner ehrgeizigen Ballettlehrerin (Francesca Berruto) gelingt es ihm, seinen Tanz-Traum zu verwirklichen.
Das Zusammenspiel von Profitänzern und engagierten Jugendlichen wurde auf der MiR-Bühne auch 2015 wieder zum umjubelten Erfolgsrezept. Und wer weiß, vielleicht bleibt der ein oder andere Jugendliche dabei – und steht irgendwann hier als Profi auf der Ballettbühne. . .