Gelsenkirchen. 120 Gelsenkirchener Schülerinnen und Schüler birngen das Stück „Traumtänzer“ auf die Bühne des Musiktheaters. Premiere ist am Donnerstag.

Mark wird gemobbt. Und das nur deshalb, weil er neu ist an seiner Schule und fremd. „Ausgegrenzt werden, das ist ein Thema, das viele Jugendliche aus ihrem Alltag kennen“, weiß Schauspieler und Regisseur Sebastian Schwab und schrieb ein Stück darüber: „Traumtänzer“. Aufgeführt wird es von denen, die es etwas angeht: von über 120 Gelsenkirchener Schülerinnen und Schülern. Premiere feiert das Tanztheater im Rahmen des Projektes „Move!“ am 18. Juni im Musiktheater im Revier.

Wer glaubt, die Jugend hockt nur vorm Computer oder chillt auf dem Sofa ab, dem erzählt dieses Projekt seit nunmehr drei Jahren eine ganz andere Geschichte. „Inzwischen bekommen wir mehr Anfragen von Jugendlichen, als am Ende mitmachen können“, freut sich Schwab über die Resonanz auf ein Projekt, das für die Jugendlichen jede Menge schweißtreibende Bewegung, Engagement und Probenzeit erfordert. Wenn der „Traumtänzer“ am Donnerstag, 18. Juni, um 19.30 Uhr im Großen Haus Premiere feiert, dann stehen so viele junge Akteure wie noch nie auf der Bühne.

Unterstützung von fünf Profis

Mit dabei sind Schüler des Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasiums, der evangelischen Gesamtschule Bismarck, der Gesamtschule Horst und der Gesamtschule Ückendorf. Unterstützt werden sie von fünf Profi-Tänzern des Balletts im Revier. Dieses Jugendtanzformat zählt inzwischen zu den theaterpädagogischen Flagschiffprojekten in Nordrhein-Westfalen.

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Seit Oktober proben die Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 20 Jahren unter Anleitung der beiden Choreographen Marika Carena und Junior Demitre und des Regisseurs Sebastian Schwab hoch motiviert auf der Profi-Bühne.

Im Mittelpunkt steht der von seinen Mitschülern gemobbte Junge, der seine Leidenschaft fürs klassische Ballett entdeckt und seinen Traum vom Tanzen gegen alle Widerstände verteidigt. Ein bisschen wie im Kinofilm „Billy Elliot“. Autor Schwab: „Die Botschaft lautet: „Du kannst deinen Traum erreichen, auch wenn du zwischendurch mal scheiterst.“

Die Bandbreite ist riesig

So vielseitig wie die Handlung sind auch die Tanzstile: ob klassisches Ballett oder Hip-Hop, Breakdance oder Cheerleader-Nummer, die Bandbreite ist riesig.

Das Bühnenbild arbeitet vor allem mit Andeutungen, zeigt aber reale, nachvollziehbare Szenen. Dazu kommen Videoprojektionen zum Einsatz. Die Kostüme stammen zum Teil aus dem Theaterfundus, vieles haben die Jugendlichen aber auch selbst zusammen getragen. In diesen Tagen wird noch auf Hochtouren geprobt. Der Regisseur freut sich über das Engagement: „Die Jugendlichen sind hochmotiviert und heiß.“