Gelsenkirchen. . Glanz und Glamour versprühten etwa 600 funkelnde Young- und Oldtimer bei der großen Autoschau im Nordsternpark. Für viele sind die alten Fahrzeuge nicht nur Hobby, sondern auch Lebensart.

Viel Charme und Glamour versprühten am Sonntag die Old- und Youngtimer vor dem Vivawest-Gebäude im Nordsternpark. Die „Nordstern Klassik“ lockte wieder viele Autoliebhaber – und zwar all jene, die die alten Schätze bestaunen wollten, und die, die sie voller Stolz vorführten. Etwa 600 funkelnde Autos fuhren über den „Roten Teppich“ vor. Dazu lieferte Moderator Clemens Verley das Detailwissen.

Sabine Escher aus Bottrop ist eine der wenigen Frauen, die ihr eigenes Auto, einen Youngtimer-BMW von 1991, bei der Schau präsentiert. „Die Autoliebe wurde mir mit in die Wiege gelegt“, erzählt die 39-Jährige, die ein ausgesprochener Rockabilly-Fan ist und den US-amerikanischen Lifestyle der 1950er-Jahre auch im Alltag lebt. „Ich arbeite als Sozialpädagogin. Alte Autos und das Basteln an Motor und Karosserie sind für mich schöne Abwechslung“, sagt sie. Auch für Sascha Weißenberg, der extra aus Leverkusen angereist ist, sind solch’ exklusive Autotreffen zum Hobby geworden. Seit nunmehr zwanzig Jahren geht er seiner Leidenschaft für US-amerikanische Oldtimer nach und besaß selbst schon sechs Stück. Dagegen wurde die Faszination für Oldtimer bei Yvonne Steckelbruck durch die Suche nach interessanten Foto-Motiven ausgelöst. Die Formensprache der oft sehr wertvollen Fahrzeuge habe es ihr seitdem angetan.

Der Weg zum Autoliebhaber

Es gibt aber augenscheinlich auch pragmatische Gründe, sich für dieses Hobby zu entscheiden. So etwa bei Andy und Pitti, sie sind aus Duisburg mit ihrem 1966er-Mustang (Serie 1) angereist. Das Modell mit der „Pony-Ausstattung“, dem hölzernen Lenkrad und der 1970er-Jahre Lackierung stammt aus Los Angeles. Pitti: „Ich bin früher geritten, hatte ein eigenes Pferd. Als die Gesundheit nicht mehr mitspielte, musste ich es abgeben. Als Trostpflaster haben wir jetzt ein stählernes Pferd.“

Im Bild: Moderator Clemens Verley begrüßt alle Teilnehmer auf dem „Roten Teppich“ mit einem Interview.
Im Bild: Moderator Clemens Verley begrüßt alle Teilnehmer auf dem „Roten Teppich“ mit einem Interview. © Michael Korte

In ähnlich pragmatischer Manier äußert sich auch der Gelsenkirchener Franz Leszvzenski: „Mich faszinieren Oldtimer, weil man früher die Autos noch einer Marke zuordnen konnte. Heute haben alle praktisch die gleiche Form.“ Das ist das eine. Der andere, viel gewichtigere Grund ist der: „Oldtimer bilden für mich den Gegenpool zur heutigen Wegwerfgesellschaft. Die einfache Technik der alten Autos animiert einen zum Reparieren. Do it Yourself eben statt teurer Werkstatt.“

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Veranstalter Dirk Krähler hört das alles liebend gern. Er ist zufrieden mit dem Event: „Das sind die Autos, auf deren Rücksitzen wir groß geworden sind. In Erinnerungen schwelgen und Spaß haben, darum geht es.“