Gelsenkirchen. Die Marktkauf GmbH und die Hauptschule am Dahlbusch haben einen Kooperationsvertrag egschlossen. Beide wollen davon profitieren: die jungen Menschen und das Unternehmen. Ziel ist, den Schülern den Übergang in den Beruf zu erleichtern und praxisnahe Berufsorientierung zu ermöglichen.
Die Nachricht ist nicht neu: Jeden Sommer zum Ausbildungsbeginn beschweren sich Betriebe, dass es nicht genügend passende Bewerber gibt. Und Schulabgänger beklagen, dass sie trotz Bewerbungen keine Lehrstelle finden. Beide Seiten zusammenzuführen, das hat sich die IHK Nord Westfalen auf die Fahnen geschrieben.
Die jüngste Zusammenführung gab es am Mittwoch zwischen Marktkauf an der Ulrichstraße 10 und der Hauptschule am Dahlbusch. Marktkauf-Geschäftsführer Heinrich Evers und die stellvertretende Schulleiterin Stefanie Oufkir unterzeichneten im Beisein von Alexandra Bernhardt-Kroke, IHK Nord Westfalen, einen entsprechenden Kooperationsvertrag.
"Wir kümmern uns hier um die Auszubildenden"
Ziel ist, den Schülerinnen und Schülern den Übergang in den Beruf zu erleichtern und praxisnahe Berufsorientierung zu ermöglichen. „Die Schule hat ein Interesse daran, dass die Schüler Berufe kennenlernen. Manche haben falsche Vorstellungen über die Arbeit, die Arbeitszeiten, den Verdienst“, so Stefanie Oufkir. Zukünftig werden die acht Azubis von Marktkauf (plus vier neue ab dem Sommer) und die Ausbilder den Dahlbusch-Schülern den Ausbildungsberuf des Verkäufers vorstellen. Betriebspraktika oder Langzeitpraktika sind ebenfalls möglich.
„Wir kümmern uns hier um die Auszubildenden. Sie durchlaufen bei uns alle Abteilungen; das ist für uns ein Stück Wertschätzung des jungen Menschen“, sagt Geschäftsführer Heinrich Elvers, verhehlt aber nicht den praktischen Nutzen für das Unternehmen. „Man bleibt auf Dauer nur wettbewerbsfähig, wenn man frühzeitig junge Mitarbeiter ausbildet und den Fachkräftenachwuchs fördert.“
Berufsausbildung für Hauptschulabsolventen attraktiv
Marktkauf bietet mehrere Ausbildungsberufe: Verkäufer/in, Handelsfachwirt/in, Kaufmann im Einzelhandel, Metzger, Fleischfachverkäuferin. Wer eine Ausbildung zur Fleischfachverkäuferin macht, hat beste Chancen, anschließend eine Stelle zu bekommen. „Dennoch ist es schwierig, Nachwuchs zu bekommen. Wir haben in ganz Gelsenkirchen keine Auszubildende gefunden“, bedauert Heinrich Evers. Bewerbungen sind noch möglich!
Attraktiver ist für viele Hauptschulabsolventen die schulische Berufsausbildung. Das erfährt die stellvertretende Schulleiterin jedes Jahr. Auch dieses Jahr. Von 45 Absolventen der Hauptschule am Dahlbusch gehen im Sommer zwei in eine Ausbildung, die anderen zum Berufskolleg. Ein Drittel macht den FOR-Abschluss, um später die Fachhochschulreife oder das Abitur zu erwerben.
Elf Schüler der Jahrgänge 8, 9 und 10 besuchten am Mittwochmorgen Marktkauf. Vielleicht fällt ihre Entscheidung jetzt anders aus.