Gelsenkirchen. Rigoros hat sich ein Parksünder gewehrt, die Kosten für den umsonst angerückten Abschleppwagen zu bezahlen: Er fuhr Politesse und Abschleppkraft einfach um.
Weil sein Wagen wegen eines fehlenden Parkscheins abgeschleppt werden sollte, hat ein 29-jähriger Autofahrer in der Gelsenkirchener Altstadt kurzerhand den Mitarbeiter eines Abschleppdienstes und eine Politesse angefahren. Gegen 12 Uhr am Donnerstag fuhr der 59-jährige Abschleppdienst-Beschäftigte mit seinem Wagen an der Augustastraße vor, um das Auto ohne Parkschein abzutransportieren.
Just in diesem Moment erschien der Halter des Wagens. Der wollte sich von den Politessen, die ebenfalls vor Ort waren, die Kosten für die Leerfahrt nicht aufs Auge drücken lassen. Wortlos stieg er in sein Auto und fuhr los. Was den Gelsenkirchener nicht zu interessieren schien: Der Mitarbeiter des Abschleppunternehmens stand noch vor dem Auto.
An den Scheibenwischern festgehalten
Den lud sich der 29-Jährige auf seine Motorhaube. Der Mitarbeiter musste sich an den Scheibenwischern festhalten, weil der Autofahrer noch einige Meter weiterfuhr. Dann stoppte er plötzlich, woraufhin der 59-Jährige endlich von der Motorhaube auf die Straße vor das Auto rutschte.
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Eine der Stadt-Mitarbeiterinnen stellte sich schützend zwischen den am Boden liegenden Abschleppdienst-Mitarbeiter und den Wagen. Davon ließ sich der Fahrer aber nicht beirren. Erneut fuhr er an. Dabei stieß er mit seinem Wagen gegen die 44-Jährige, die es aber schaffte, stehenzubleiben.
Führerschein beschlagnahmt
Jetzt legte der Fahrer den Rückwärtsgang ein, um so aus der Augustastraße zu fahren. Diesen Moment nutzte der 59-Jährige: Er stand auf, rannte zum Wagen und zog den Schlüssel aus dem Zündschloss.
Noch vor Ort musste der Gelsenkirchener nach dieser Aktion alle entstandenen Kosten bezahlen. Sein Führerschein ist beschlagnahmt. Bis auf Weiteres darf der 29-Jährige nicht mehr hinters Steuer. Politesse und Abschleppkraft sind leicht verletzt. (we)