Gelsenkirchen. Das Holsystem für Elektroschrott zum Beispiel über die blaue Wertstofftonne sowie über die Depotcontainer wird zum 30. Juni wieder eingestellt in Gelsenkirchen.
Der Geschäftsbericht von Gelsendienste für das Jahr 2014 hat den Mitgliedern des Betriebsausschusses trotz des negativen Ergebnisses von 77.194,73 Euro (WAZ berichtete) nicht die Sorgenfalten auf die Stirn getrieben. Die Lücke ist zum einen nicht immens, zum anderen war ein Wetterextrem wie das Sturmtief Ela zu Pfingsten 2014 nicht vorhersehbar. Ebenso die Folgekosten. Letztere waren/sind so massiv, dass der Jahresbericht allein hier ein Minus von mehr als 800. 000 Euro ausweist (siehe Grafik rechts). Wobei hier zu den Mehraufwendungen für Fremdhilfe auch die Kosten zur Bekämpfung des Massaria-Pilzbefalls von Bäumen gehören. Ins Kontor schlugen ebenso die Sparten Nebengeschäfte (Fuhrpark) und Wertstoffe, sie schlossen mit einer Unterdeckung von knapp 200. 000 Euro beziehungsweise etwas mehr als 500. 000 Euro ab.
Apropos Wertstoffe: Das Holsystem für Elektroschrott zum Beispiel über die blaue Wertstofftonne sowie über die 40 Depotcontainer wird zum 30. Juni wieder eingestellt, die für September geplante, nächste Sammlung abgesagt. Die Gründe dafür liegen bei den strengen Transportvorschriften für Lithiumbatterien und -akkus (Brandgefahr). Findet die Polizei etwa bei einer Transportkontrolle derartige Batterien und Akkus in der Ladung, werden Bußgelder fällig. Und bliebe es bei der Sammlung, dürften nur noch Kunststoffe und Metalle erfasst werden. Zu befürchten ist aber weiterhin, dass trotz Verbots Elektrogeräte in die Behälter gesteckt werden. Folge: „Der Aufwand wäre für den Betrieb der gleiche, jedoch würde weitaus geringere Erlöse erzielt werden“, erklärte Barbara Lubina als Vertreterin von Gelsendienste. Und weiter: „Mit dem Wissen von heute, hätten wir die Wertstoffsammlung in der Stadt nie begonnen.“ Erst wenn es wieder die Möglichkeit geben sollte, derartige Wertstoffe rechtskonform im Holsystem zu sammeln, will Gelsendienste an eine Wiederaufnahme dieser Praxis denken.
Bestandsschutz für 25 Jahre alte Lauben
Die Stadttochter lenkt derweil lieber ihren Blick auf „lukrativere Felder“ wie etwa die Sammlung von Altpapier. Da ließe sich noch Geld verdienen, hieß es. 14. 025 Tonnen Altpapier hat Gelsendienste in 2014 gesammelt (Vorjahr: 14. 013 t), wobei das Gros aus privaten Haushalten kommt. Gelsendienste will die Behälterdichte stadtweit erhöhen, nicht zuletzt deshalb, weil die gesammelte Papiermenge je Einwohner und Jahr (2014: 46,79 Kilogramm) unter dem Vergleichswert anderer Kommunen liegt – nicht selten ist der Wert da doppelt so hoch.
Zu guter Letzt: Die Gesamtabfallmenge stieg im Vergleich zum Vorjahr um 5,77 Prozent. Die Abfallmenge aus Privathaushalten blieb im Vorjahresvergleich nahezu konstant (minus 0,42 Prozent). Die sonstigen Abfallsammelmengen stiegen um 12,53 Prozent.
Die Beschlussvorlage über die Änderung des Zwischenpachtvertrages mit dem Stadtverband der Kleingärtner erhielt ein einstimmig positives Votum. Wesentliches Ziel der Überarbeitung des bestehenden Zwischenpachtvertrages ist die Regelung zum Bestandschutz von älteren Lauben. Wollte man zunächst den Schutz auf 30 Jahre alte Lauben ausrichten, so hat man sich nun auf 25 Jahre geeinigt. Die Bezirksvertretungen und der Rat müssen dem Vertrag noch zustimmen.
Eckdaten für die Zulassung weiterer Laubentypen wurden noch mitgeteilt: 24 Quadratmeter beträgt die Maximalgröße nebst überdachtem Freisitz, die Statik muss geprüft sein, ein Geräte- und Toilettenraum vorhanden sein. Pflicht ist auch ein Satteldach, das die Firsthöhe von 2,90 Meter bisheriger Lauben nicht überschreitet.