Gelsenkirchen. . Hans-Jürgen Muß spendete neues Grün. Sturmtief Ela forderte in Gelsenkirchen über 4000 Bäume. Bisher wurden 70 nachgepflanzt. Weitere Hilfe gewünscht.

„Schon Martin Luther sagte: 'Wenn du morgen dran bist, pflanz noch einen Baum.' Diesem Rat wollte ich mal folgen“, lacht Hans-Jürgen Muß.

Zu seinem 75. Geburtstag wünschte er sich darum, anstelle von Geschenken, Spenden für die Nachpflanzung der vom Sturmtief Ela zerstörten Bäume. „Dass so viel zusammenkommt, damit hätte ich nicht gerechnet. Alle fanden die Aktion toll und haben sich großzügig beteiligt. Ich war begeistert.“

Ergo konnte der Gelsenkirchener 2320 Euro für die Pflanzung neuer Bäume an die Stadt übergeben.

Neue Bäume ganz in der Nähe des Spenders

In der Nähe seines Unternehmens und Wohnsitzes in Heßler wurden mit der Summe nun drei neue Bäume gesetzt. Im Straßenbereich ein japanischer Schnurbaum und auf dem benachbarten Spielplatz zwei amerikanische Amberbäume. „Es kann nicht jeder Baum an jeden beliebigen Ort gepflanzt werden. Darum können die Spender die Baumart auch nicht selbst wählen“, erklärt Werner Rümping, Bereichsleiter Stadtbildpflege. Die Neubepflanzung nach Ela sei daher auch eine Chance, die Bäume nach heutigen Standards zu bestellen.

Familie Muß ist zufrieden mit den ausgewählten Gewächsen. „Unsere Enkelin ist jetzt dreieinhalb Jahre und wird sich riesig freuen. Sie war ganz traurig, als nach dem Sturm so viele Bäume, und gerade der auf dem Spielplatz, umgefallen waren. Ich hoffe, ich kann damit auch weitere Bürger zum Spenden anregen.“

Bisher 70 neue Bäume gepflanzt

Zwar sind schon mehr als 100 Beiträge von Gelsenkirchenern eingegangen und 70 Bäume konnten im innerstädtischen Bereich nachgepflanzt werden, aber der Verlust von über 4000 ist damit noch lange nicht aufgewogen. „Im Sommer können aufgrund der Wärme erst einmal keine neuen Bepflanzungen stattfinden, aber im Oktober machen wir weiter“, erläutert Tobias Heyne von Gelsendienste.

Verschönerung der Heimatstadt

Für Hans-Jürgen Muß geht es vor allem darum, etwas zur Verschönerung des Stadtbildes beizutragen.

Der Wohltäter, der sich auch an vielen anderen Stellen in der Stadt engagiert, meint: „Gerade als Handwerker bin ich massiv mit meiner Region verbunden und man kann doch nichts besseres machen, als die eigene Stadt und die Menschen hier zu unterstützen.“ Auch seine Söhne Sebastian und Christian sind der Meinung: „Es geht um unsere Stadt, darum geht es uns alle etwas an.“

Dr. Christopher Schmitt, Stadtrat und Vorstand von Gelsendienste, hofft, „dass dieses gute Beispiel Schule macht.“