Matthias Reim mag Musik von Helene Fischer und Andrea Berg nicht
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Gelsenkirchen. . Matthias Reim ist einer der Stars bei der großen Olé-Party auf Schalke. Im Vorfeld des zehnstündigen Spektakels gab der Musiker ein Interview.
25 Jahre ist es her, als der noch unbekannte Musiker Matthias Reim mit seinem ersten und größten Hit „Verdammt ich lieb dich“ die Spitze der deutschen Charts stürmte. Allein das dazugehörige Album ging über 2,5 Millionen Mal über die Ladentheke. Am 9. Mai ist der 57-Jährige in der Schalker Arena zu Gast – zusammen mit Größen wie Heino, die Höhner oder Andreas Gabalier. Sie werden bei der Olé-Party die Wände wackeln lassen. Die WAZ sprach mit Reim im Vorfeld des Konzerts.
Welche Erinnerungen haben Sie eigentlich an Gelsenkirchen?
Matthias Reim: Schalke, was sonst. Aber im Ernst. Zu Beginn meiner Karriere, glaube ich, haben wir hier mal in einem Park gespielt vor 5000 Zuhörern. Dann kam ein fürchterliches Gewitter. 200 Menschen waren es da nur noch, die knietief im Matsch steckend durchhielten.
Sind Sie es leid, nur auf ihren Hit reduziert zu werden?
Nein, im Gegenteil. Der Song war ein Glücksfall für mein Leben. Jeder, wirklich jeder kennt ihn. Wobei ich zugebe: Die ersten zehn Jahre hat das Lied einen Schatten auf meine Arbeit geworfen und die Messlatte sehr hoch gelegt. Ich wurde ständig daran gemessen.
Drehen wir die Zeit zurück, wieder haben Sie die Wahl: Studium oder doch lieber das Musik-Business?
Von klein auf war ich darauf versessen, Musiker zu werden, nicht unbedingt Sänger, aber ich würde genau das Gleiche wieder tun.
Trotz eines Lebens aus dem Koffer?
200 Tage im Jahr stehe ich auf der Bühne, 100 verbringe ich im Studio und 50 daheim. Ich liebe dieses Leben. Arbeit ist für mich kein Stress.
Sie spielen auf Schalke vor Tausenden, alle erwarten eine Party – ist der private Matthias ein Feierbiest?
Ich bin kein Typ für Discos oder Partys. Und auf Konzerte gehe ich nur, wenn ich jemanden unbedingt sehen will. Freizeit verbringe ich am liebsten in Abgeschiedenheit, fahre allein mit meinem Boot raus.
Aber die großen Konzerte . . .
Da stehe ich oben, nicht im Pulk.
Was macht Schlager so populär?
Er hat sich zu einer revue-artigen Show, zu einer Art ‘Klein Las Vegas’ entwickelt. Das zieht Menschen, die sich früher noch als Schlagerfans wegduckten, massenhaft an.
Sie dürfen auf ein Konzert der Top-Schlagerfrauen – Helene Fischer oder Andrea Berg?
Weder noch. Ich mag ihre Musik nicht. Auch wenn ich das hier besser nicht sagen sollte.
Was hören Sie privat oder welche Musiker sind Ihnen die liebsten?
David Gilmour, Leonard Cohen und Ozzy Osbourne. Von Black Sabbath und Ozzy habe ich alles. Ich mag „Dreamer“ seltsamerweise am liebsten – vielleicht weil ich ein Schlagerrocker bin.
Nicht wegen ähnlicher Biografien mit persönlichen Tragödien?
Nein, es ist die Musik. Die Auf und Abs gehören zu mir. Ohne sie und den daraus resultierenden Überlebenstrieb wäre ich nicht da, wo jetzt ich bin. Konzerte will ich bis zum Schluss geben. So abzutreten wie Udo Jürgens, auf einem Peak der Popularität, ist eigentlich eine Gnade. Viel besser als erfolglos, einsam und krank aus dem Leben zu gehen.
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