Gelsenkirchen. . Auf Einladung der Emmaus-Kirchengemeinde Gelsenkirchen traf sich am Montagabend ein breites Bündnis aus vorwiegend Bürgergruppen. Ihr Ziel ist ein großes Fest am 1. Mai gegen Mitglieder der Partei „Die Rechte“, die aus Essen-Kray kommen.
„Den Nazis keinen Meter! 1. Mai nazifrei“. So steht es auf den Flugblättern, die an Bürger verteilt werden, um den Protest gegen den geplanten Marsch von Neonazis nach Gelsenkirchen breit zu streuen. Die Organisatoren des Gegenprotestes rechnen mit circa 200 Neonazis, die am 1. Mai von Essen-Kray kommend nach Rotthausen gehen wollen. Das Polizeipräsidium Essen hat den von der Partei „Die Rechte“ angekündigten Aufmarsch nicht verboten.
Ein großes, buntes, friedliches Fest
Auf Einladung der Emmaus-Kirchengemeinde Gelsenkirchen traf sich am Montagabend ein breites Bündnis aus vorwiegend Bürgergruppen: der Interkulturelle Stammtisch, Bürgerverein Rotthausen, Sportverein DJK TuS Rotthausen, Vertreter der kirchlichen Jugendarbeit, Mitarbeiter von GEKita. Die Demokratische Initiative. aber auch Falken, Die Linke, MLPD, Piraten waren vertreten.
Die Hausherren – die Moscheegemeinde Yeni Camii an der Steeler Straße – müssen immer wieder Tische und Stühle heranschaffen, so groß ist die Resonanz. „Es ist gut, wenn es viele sind“, freut sich eine Teilnehmerin aus der Feldmark. Der Protest (ab 19 Uhr) soll groß, bunt und friedlich sein: Musik und kurze Redebeiträge wechseln sich ab. Für vier Plätze in Rotthausen wurden Versammlungen beantragt. „Wir wollen einen schönen, sicheren Ort haben, wo auch Demo-Unerfahrene die Möglichkeit haben zu sagen ‘Wir wollen die (gemeint sind die Rechten, die Red.) nicht’“, sagt Pfarrer Rolf Neuhaus.
Rockmusik und Lieder
Viel gilt zu organisieren und abzusprechen, es gibt viele Wenn und Aber. Angefangen von Trillerpfeifen über Kaffee und Kuchen bis zu öffentlichen Toiletten. Das Musikprogramm mit Rockmusik und Liedern steht, die Demokratische Initiative stellt die Bühne zur Verfügung. Superintendent Höcker und Pfarrer Chaikowski werden sprechen. Politische Statements bleiben an diesem Tag außen vor. Einzig der Oberbürgermeister erhält Rederecht. Wunsch: Auch die Mitglieder der Moscheegemeinde sollen sich an dem Protest beteiligen.
Die Emmausgemeinde will Rotthauser „zum Spaziergang nach Steele einladen, nicht um zu blockieren“ (Neuhaus). Am Steeler S-Bahnhof gibt es am 1. Mai ab 17.30 Uhr eine Demo gegen die Rechtsextremen in der Hoffnung, „dass die erst gar nicht mehr los gehen“, so eine Organisatorin. Und wenn die Neonazis nicht nach Rotthausen kommen? Noch mehr Grund zum Feiern, findet die Versammlung.