Gelsenkirchen. . Der Maler, Grafiker, Objektkünstler und Lyriker Wolfgang Sternkopf vollendete das 65. Lebensjahrund zeigt im Atelier J.R.S einen Überblick über sein vielfältiges kreatives Schaffen.

Was von weitem wie ein winziger, dunkler Fleck auf einer ansonsten schneeweißen Bilderlandschaft wirkt, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als ein – grüner Plastikfrosch. Ein augenzwinkernder Spaß eines Künstlers, der sich zeit seines Lebens vor allem der konkreten, der geometrischen, der abstrakten Kunst widmet. Jetzt, anlässlich seines 65. Geburtstag, den er am Mittwoch feierte, erlaubt sich der Gelsenkirchener Wolfgang Sternkopf auch einen kleinen Scherz mit seinem eigenen Schaffen.

Die Ausstellung trägt den Titel „Geordnete Unruhe ...“ und wird am heutigen Samstag im Atelier J.R.S. eröffnet. Ein Titel, der das unermüdliche, aber stets zielgerichtete Schaffen des Künstlers punktgenau charakterisiert. Mit rund 30 Exponaten, darunter Grafiken, Texte, Objekte, Installationen, gibt der Maler, Grafiker, Autor und Pädagoge einen Überblick über sein kreatives Schaffen. Kalenderblätter, Editionen und Bücher runden den Eindruck ab.

Geordnete Unruhe

Seine Kunst schlägt immer wieder Wellen. Seit seinem 19. Lebensjahr fühlt sich der 1950 in Chemnitz geborene Künstler der Wellenlinie verpflichtet, setzt sie in immer neue Kontexte, und ist ihr bis heute treu geblieben. Zudem bleibt er der Tradition des Bauhauses verbunden, indem er ganz gezielt mit Handwerkern und Künstlern aus unterschiedlichen Bereichen zusammenarbeitet, sich inspirieren lässt, künstlerische Genres zusammen führt.

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Bei der Wahl der Materialien ist Wolfgang Sternkopf ebenfalls breit aufgestellt, ob Stahl, Holz, Acryl, Kreide, Farbe und Leinwand, es finden sich auch in der neuen Ausstellung Beispiele, wie unterschiedliche Stoffe in den kreativen Dialog eintreten.

Ein ästhetisches Thema

Aus dem Jahre 2013 stammt eine schwarz-grau-blaue Objekttrilogie zur Renaturierung der Emscher. „Hoffnung“ nennt Sternkopf eine flache Acrylscheibe, über die sich die Wellenlinien wie Feuerzungen schlängeln. Auch die Op-Art ist immer wieder ästhetisches Thema. Für die Ausstellung kombiniert Sternkopf einen Spiegel auf einem Sockel mit einer darüber schwebenden Op-Art-Grafik und erzeugt so spielerische Dialoge und immer wieder neue Perspektiven.

Beispiele für Objekte in klarer schwarz-roter Optik finden sich ebenso wie solche, die Lyrik sinnstiftend mit Fotografie vereinen. Aus einem Würfel wachsen Mikadostäbe in die Luft, Sinnbild für emotionale Antennen an Demenz erkrankter Menschen.

Klare einfache Formen, reduzierte Linien, minimaler Farbeinsatz dominieren das Werk.

Der Plastikfrosch übrigens ist die Leihgabe einer Künstlerkollegin, die das Tier als Ateliermaskottchen nutzt und es jetzt mal hüpfen ließ.