Gelsenkirchen. Große Opernklassiker, Uraufführungen, schräge Musicals und eine Schalke-Show stehen in der nächsten Spielzeit auf dem Musiktheaterprogramm.

„Sinnliche, aufregende, spannende und emotionale Produktionen“ verspricht der Intendant des Musiktheaters im Revier, Michael Schulz, seinem Publikum für die nächste Spielzeit 2015/16. Das Programm, das am gestrigen Donnerstag der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, bietet mit einer Mischung aus großer Oper, schrägen Musicals und außergewöhnlichen Uraufführungen, aus Ballett, Kindertheater und Filmkonzerten eine breite musiktheatralische Palette.

Die Spielzeit beginnt am 10. September mit einem aufsehenerregenden Paukenschlag: der Uraufführung des Schalke-OraTORiums „Kennst Du den Mythos ...?“. Am 12. September wird die Show zum 111. Geburtstag des Fußballclubs gleich die ganze Veltins-Arena rocken.

Die weltweit erste Steampunk-Oper

Nicht minder spektakulär die zweite Uraufführung: In Gelsenkirchen kommt am 14. November die weltweit erste Steampunk-Oper auf die Bühne. Steampunk? Intendant Schulz kündigt eine „harte, laute und sehr direkte Musik“ an, mit Elementen von Hardrock, Punk, Heavy Metal. Die Berliner Rockband Coppelius verwandelt auf klassischen Instrumenten gemeinsam mit der Neuen Philharmonie Westfalen die Bühne in eine akustische Dampfmaschine.

Es folgt ein Reigen aus drei großen italienischen Opern. Den Start macht am 12. Dezember in einer Inszenierung von Tobias Heyder Giacomo Puccinis brodelnder Opernthriller „Tosca“. Aris Argiris, zurzeit als „Rigoletto“ zu sehen, wird hier den Scarpia verkörpern.

Regisseurin Elisabeth Stöppler zeigt ab 5. März ihre Sicht auf Vincenzo Bellinis „Norma“, und am 16. April feiert die Oper „La Gioconda“ von Amilcare Ponchielli Premiere als Koproduktion mit dem Tiroler Landestheater Innsbruck.

Zwei zuverlässige Erfolgsgaranten

Hausherr Michael Schulz selbst wird ab 3. Oktober die komödiantisch-turbulente, zauberhafte Oper „Ein Sommernachtstraum“ von Benjamin Britten zeigen.

Operette und Musical, zwei zuverlässige Erfolgsgaranten für das Musiktheater, könnten auch diesmal wieder für Furore und volle Häuser sorgen. Am 20. Februar nämlich verwandelt die „Rocky Horror Show“ das Kleine Haus in das verrückte Reich des außerirdischen Transvestiten Frank N. Furter. Brave Theatergänger verwandeln sich vermutlich auch im Opernhaus in frenetische Massen, die mit Reis und Toastbroten um sich werfen. Was übrigens durchaus erlaubt sein wird, allerdings in kontrollierten Dosen. Und wer in Strapsen kommen mag, „gerne“, sagt der Intendant. Nur Mehl streuen, das ist dann definitiv nicht erlaubt!

Vierte Saison in Gelsenkirchen für Breiner

Im Herbst beginnt für Ballettchefin Bridget Breiner ihre nunmehr vierte Saison in Gelsenkirchen. Vom überaus großen Erfolg der Produktion „Charlotte Salomon. Der Tod und die Malerin“ überrascht, präsentiert das Ballett das theatralische Gesamtkunstwerk ab 10. Oktober nun erneut in einer Wiederaufnahme.

Nicht geringer fiel der Erfolg für den Ballett-Klassiker „Schwanensee“ aus, der ab 23. Dezember wieder gezeigt wird. Ein kleines Weihnachtsgeschenk ans Publikum.

Aber es gibt auch Neues: „Alice in Wonderland“ nach dem berühmten Märchen von Lewis Carroll kommt ab 31. Oktober in einer Choreographie des Brasilianers Luiz Fernando Bongiovanni auf die Bühne des Kleinen Hauses. Bühnenbildnerin Britta Tönne verspricht für diesen Tanzabend ein völlig verwandeltes Haus mit einem ganz besonderen Raumkonzept, bei dem das Publikum rund um die Bühne sitzt. Gleich drei Choreographen zeichnen für den Abend „B3 vertanzt“ nach Musik von Beethoven und Bach verantwortlich (ab 31. Januar im Großen Haus): David Dawson, Benvindo Fonseca und Bridget Breiner. Dazu gibt’s „Move“ und die Jam Sessions.

Das neue Spielzeitheft liegt ab sofort u.a. im Musiktheater aus. Infos unter 4097-200 oder www.musiktheater-im-revier.de