Gelsenkirchen. Schantall-Autor Kai Twilfer und Kenneth O'Shaughnessy unterstützen die WAZ-Aktion „Das isst der Pott“.Sie wählen zehn Rezepte aus, die beim Wettbewerb gekocht werden.

Schantall tut ja die Omma winken oder Prost sagen. Klar, wissen wir, seit Autor Kai Twilfer (38) mit der chaotischen Familie Pröllmann einen Riesenerfolg am Buchmarkt feierte. Was Schantall aber so kochen würde? Na, schätzt ihr geistiger Vater, „die wäre wohl mit King Ravioli unterwegs. Das sind so ihre Götter.“

Literarische Steilvorlagen sind da für den Gelsenkirchener Schriftsteller zu erwarten, aber nicht unbedingt passende Rezepte zum Genießen und Nachkochen. Doch um die geht es bei der Leseraktion „Das isst der Pott“. Und hier kommt wiederum Twilfer ins Spiel.

„Da ist Mamas Küche weit weg in den Gedanken“

Er gehört zur Zwei-Mann-Jury, die aus den Einsendungen der WAZ-Leser die leckersten Leibgerichte auswählt. Der Profi an seiner Seite: Kenneth O’Shaughnessy, 56, Ire, gelernter Koch mit Küchenstationen auf seiner Heimatinsel, in der Schweiz und Deutschland, wo er seit fast 36 Jahren kocht und lebt. „Da ist Mamas Küche weit weg in den Gedanken“, lacht der Ire und outet sich als großer Fan deutscher Hausmannskost: „Ich liebe selbst gemachte Frikadellen mit Blumenkohl und Salzkartoffeln, dazu eine schöne Bechamelsauce.“

Seit zehn Jahren sorgt Kenneth O’Shaughnessy mittlerweile dafür, dass es am Mittagstisch im Bulmker Café bei Kirchens schmeckt. Senioren, Geschäftsleute, Schüler und Lehrer nutzen das Angebot. Dienstag wurden 50 Portionen Currygeschnetzeltes aufgetischt, als Nachtisch waren Birnen mit Schokosauce gefragt. Für 4,50 Euro pro Gericht gibt’s im Gemeindehaus an der Florastraße Jägerschnitzel mit Brechbohnen, gebackene Scholle mit Blattsalat und Kartoffeln, auch gerne den Schmortopf von der Hähnchenkeule auf gemischtem Gemüse – halt Mittagessen ohne Chichi, knapp kalkuliert und täglich frisch zubereitet.

Und dann tischt O’Shaughnessy zum Kibbeling mal Apfel-Piccalilly-Sauce oder eine Curry-Walnuss-Kreation zum Schweinesteak auf. „Ein-, zweimal im Monat haue ich gerne einen raus“, sagt der Koch. „Das fördert ja auch die Kommunikation. Da fragen sich die Gäste: wat ist dat wieder?“ Und übers Tischgespräch gibt’s Kontakte, geteilte Zeit, Unterhaltung.

Tischgespräche beim Mittagessen

Die Geschichten beim und zum Essen sind es auch, die einen Autor wie Kai Twilfer interessieren. Mit dem Kochen, gesteht der 38-Jährige, habe er es dagegen nicht so. „Na, einen Pott Spaghetti kriege ich noch hin, aber schon beim Würzen bin ich außen vor.“ Dafür isst Twilfer gern und vielfältig. „Was das angeht, bin ich vor nix fies. Ich probiere jede Region gerne durch.“ Für asiatische Küche hegt Twilfer eine Vorliebe, selbst aus „Garküchen am Straßenrand“. Insgesamt sind bei Twilfer „Fisch und italienische Gerichte ganz weit vorn. Und für Sushi kann man mich nachts wecken.“ Gute Voraussetzungen also, um geschmacklich auszuloten, was mit Rezepten der WAZ-Leser auf den Tisch kommen könnte.

Zehn Rezepte werden Koch und Autor für den lokalen WAZ-Wettbewerb ums Lieblingsgericht auswählen. Und was würde Schantall dazu sagen, Herr Twilfer? „Hauptsache schmeckt.“

Gesucht werden weitere Lieblingsgerichte

Es geht nicht um das üppige Vier-Gänge-Festessen oder den superexotischen Braten, sondern um alltagstaugliche Lieblingsgerichte unserer Leser, die die WAZ-Redaktion für die Aktion „Das isst der Pott“ sucht – eben Speisen, die nicht zu aufwendig sind, gerne (aber nicht zwingend) aus der Region kommen, die nicht zu kostspielig sind, die sich gut nachkochen lassen und auch nicht das Zeit-Budget im Haushalt überstrapazieren. Haben Sie eines dieser Lieblings- und Familienrezepte, dann schicken Sie es uns. Mit Vorliebe angereichert natürlich auch um die Geschichten, die hinter dem Essen stecken. Hat es immer die Oma aufgetischt? Ist damit ein besonderes oder witziges Ereignis verbunden?

Und so geht’s weiter am Herd:

  • Sollte Ihr Rezept von Erfolgs-Autor Kai Twilfer und Koch Kenneth O’Shaughnessy ausgewählt werden, rückt die WAZ-Redaktion an, um mit Ihnen zu kochen und zu berichten: Das Rezept und die Geschichte dazu werden wir in Text und Bild in Ihrer Gelsenkirchener Lokalausgabe veröffentlichen, zudem wird ein kurzes Video vom Kocheinsatz gedreht. Für Ihre Kosten in Höhe bis zu 50 Euro gibt es einen Gutschein, der bei REWE eingelöst werden kann.
  • Wer später bei der Wahl zum besten Rezept mitmachen möchte, kann seine Stimme per Mail oder auf waz.de abgeben
  • Schicken Sie Ihre Lieblingsrezepte bitte an: redaktion.gelsenkirchen@waz.de bzw. WAZ Redaktion, Ahstraße 12, 45879 Gelsenkirchen.