Gelsenkirchen.
Mick Jagger und Keith Richards können deutsch – jedenfalls in Gelsenkirchen. Uli Heinzle und Dodi Metaxa von der Rolling Stones Coverband Bigger Bang schlüpften so mühelos in die Rollen ihrer Helden, dass am Samstag im Maritim die britischen Rock-Heroen wohl selbst volle „Satisfaction“ genossen hätten.
Voll besetzt war der Hot House Jazz Club, und schon zu den ersten Takten von „Brown Sugar“ tanzten sich zwei attraktive Damen vor der Bühne die Hacken ab. Heinzle, ein Irrwisch auf der Bühne, lockte: „Seid Ihr bereit?“ - Das „Yeah, yeah, yeah“ klang aus vielen Kehlen. Alles Fans, alle im besten Alter.
Auch frühe Nummern im Repertoire
Uli „Mick“ Heinzle sieht Herrn Jagger bis aufs Ohrläppchen zum Verwechseln ähnlich und bewegt sich wie der Meister, dürfte aber 25 Jahre jünger sein. Mindestens. Der Bigger-Bang-Frontmann lockte und flirtete mit dem Publikum, riss sich die enge, taillenkurze Jacke vom Leib und wirbelte wie ein Stripper damit herum. Heinzle: „Wir gehen in die Konzerte der Stones. Das sind erstklassige Fortbildungs-Veranstaltungen.“
Rund 450 Stücke haben Mick & Keith in fünf Jahrzehnten geschrieben, kein Ende in Sicht. Darunter sind Rocknummern, auch Balladen, Blues und Country-Sachen. „Start me up“, „Under my Thumb“ und die Sympathie für den Satan durften nicht fehlen. Aber auch ganz frühe Nummern aus der Zeit, als den Stones gerade die ersten Barthaare sprossen, sind den Stuttgarter Coverrockern heilig.
Eine leidenschaftliche Show
Ob’s an der guten Akustik im Hot House Jazz Club lag oder an anderen technischen Bedingungen: Bigger Bang klangen noch viel besser als open air bei den Jazztagen in der Gelsenkirchen Innenstadt.
Die Stuttgarter Musiker boten eine leidenschaftliche Show. Da wurde nichts routinemäßig heruntergedudelt, und es gab lustige Hingucker, wie die rote Socken in gläsernen Schuhen, die Gitarrist Martin Lohrmann trug.