Gelsenkirchen. . 1972 haben sich Ilsebill und Rudi „Idur“ Eckle zu einer kreativen Kooperation zusammengefunden. Jetzt haben sie eine Galerie eröffnet.

Bunte Fantasiewesen treffen auf Models in Latexwäsche – wer die neue Galerie „ue12-parterre“ im Stadtsüden betritt, findet sich sofort in einer anderen Welt wieder.

Das Künstlerpaar Ilsebill und Rudi „Idur“ Eckle hat hier am vergangenen Wochenende die Türen zu neuen Ausstellungsräumen geöffnet. Der Name der Galerie ergibt sich aus der Adresse, an der sie zu finden ist: Im Parterre des Hauses 12 an der langen Ückendorfer Straße, nur ein paar Ecken vom Domizil des „Bund Gelsenkirchener Künstler“ entfernt, in dem beide Mitglied sind.

„Ich finde die Ecke hier wunderschön“, schwärmt Ilsebill Eckle, geborene Beckmann, die hier geboren wurde. Während ihres Chemiestudiums in Münster lernte sie vor über vierzig Jahren ihren späteren Mann Rudi Eckle kennen und lieben, einen waschechten Schwaben aus der Nähe von Stuttgart. Seit 1986 sind die beiden verheiratet und lebten bis vor Kurzem noch in Süddeutschland.

„Vor vier Jahren sind wir dann hier nach Ückendorf gezogen, zurück in den Schoß der Familie. Mein Elternhaus, in dem ich groß geworden bin, ist hier direkt nebenan, die Nummer 14“, sagt Ilsebill Eckle mit leuchtenden Augen – und erzählt, dass sie sich nun endlich einen großen Traum erfüllt hat mit dieser eigenen Galerie im Parterre ihres Wohnhauses. „Ich habe so viele Ideen im Kopf und bin froh, nun endlich einen Raum zu haben, wo ich meine Sachen zeigen kann“, betont sie und lädt zur Entdeckungsreise ein.

Dabei bräuchte man locker mehr als einen Tag, um hier jedes Detail der Werke an den Wänden, auf den Fensterbänken und in den Regalen anzuschauen.

Eine Braut mit schwarzen Wimpern

Idur Eckle präsentiert hier großformatige Schwarz-Weiß-Fotografien, die Models in ungewöhnlichen Posen zeigen. Mal versteckt unter einer wilden Lockenmähne, mal kunstvoll inszeniert als Braut mit auffälligen schwarzen Wimpern.

Es ist das Spiel mit Licht und Schatten, das diese Bilder besonders macht – und dabei werden sie ganz wenig nachbearbeitet. „Ich mag an der Digitalfotografie, dass man das Ergebnis sofort sieht“, sagt Eckle, der zeitgleich im BGK-Domizil an der Bergmannstraße ausstellt und seine Models, die aus Gelsenkirchen und Umgebung kommen, über Fotografieseiten im Internet findet.

Ilsebill Eckle hingegen sammelt einfach alles, was ihr in die Hände fällt: Bauchige Glasflaschen, Tennisbälle, Korken oder Kaffeebecher, und formt daraus Skulpturen, die zum Schmunzeln einladen oder farbenfrohe Bilder, die einfach gute Laune machen. „Ich bin Recyclingkünstlerin“, sagt sie von sich. Ein Besuch in dieser Galerie ist daher alles, nur nicht langweilig.

Ilsebill und Idur Eckle sind übrigens auch schon zwei „Insane Urban Cowboys“.

Die Galerie „ue12“ ist vorerst nur nach Vereinbarung geöffnet. Kontakt-: 0162 42 90 253.

Gucken kann man vorab auch im Internet auf www.kunstkoop.de und www.idur-photographie.de