Gelsenkirchen. Zum traditionellen Fischessen trafen sich Gelsenkirchener Narren am Aschermittwoch. Der Präsident des Festkomitees ist angetan vom Erfolg der Gesellschaften. Oberbürgermeister Frank Baranowski: „Wir wissen, wie Karneval funktioniert.“
Auch Putin lässt warten, scherzte Gerd Schwenzfeier, quasi Oberjeck der hiesigen Narren, beim Kehraus des Karnevals. Der Präsident des Festkomitees Gelsenkirchener Karneval hatte die Gäste beim traditionellen Fischessen im Awo-Begegnungszentrum leicht verspätet begrüßt. Wie viele Politiker, so ziehen auch die Jecken am Aschermittwoch ein Fazit ihrer Amtszeit, lassen Zug und Session noch einmal vorbeiziehen.
Der emsige Präsident sah nur Sonnenstrahlen in den Herzen der Narrenfamilie, ausgelöst von den Prinzenpaaren Dominik I.und Anja I. und dem Nachwuchspaar Manuel und Aylin. Sie hätten den heimischen Karneval als Aushängeschild bestens in Szene gesetzt. Und ein Herz für Narren muss auch der Wettergott besessen haben, als er Rosenmontag für eine Fortsetzung der sonnigen Verfassung aller Jecken gesorgt hatte.
"Uns muss keiner sagen, wie Karneval funktioniert"
Schwenzfeier lobte die Gesellschaften, die attraktive Programme auf die Beine gestellt und auch weniger mobile Bürger nicht vergessen hätten. Sie verbreiteten Humor auch bei Behinderten oder Älteren in Seniorenheimen. Die Zeltfete auf der Königswiese pries der Chefkarnevalist als Höhepunkt vieler ausgelassener Narrenfeten. Gerd Schwenzfeier ist überzeugt, dass Fortsetzung und Pflege des närrischen Brauchtums nicht ins Stocken geraten. Er sieht den Karneval weiter auf gutem Weg. „Wir haben gewonnen, wenn es uns gelingt, Nachwuchs in den Gesellschaften, in den Garden, vor und hinter den Bühnen, in Vorständen zu finden.“
Auch Oberbürgermeister Frank Baranowski, häufig auf Karnevalssitzungen präsent und traditionell Ehrengast an Aschermittwoch, ist angetan vom hohen Niveau. Gelsenkirchen habe sich von der besten Seite gezeigt: „Uns muss keiner sagen, wie Karneval funktioniert.“ Auch seine Bürgermeisterkollegen Martina Rudowitz und Werner Wöll hätten dem Virus nicht widerstehen können. Imponiert hatte dem ersten Bürger der Stadt die Souveränität des Kinderprinzenpaares, das deutlich gemacht habe, wer im Hans-Sachs-Haus zu Hause sei.
Das scheidende Regentenpaar will dem Karneval erhalten bleiben. In der herzlichen Atmosphäre sei die Nervosität auf der Bühne schnell verschwunden. Das Fazit der Beiden: „Wir haben uns überall zu Hause gefühlt und viele Freunde dazu gewonnen.“ Schließlich durfte sich Gerd Schwenzfeier, Antriebsmotor im Karneval, noch über eine dicke Schale voller Orchideen freuen. Er will sie auf dem Schreibtisch deponieren. Als Motivationsschub, damit der Motor, der meist nachts ins Schwung ist, nicht ins Stocken gerät.