Gelsenkirchen. . Mehr Besucher, weniger Einsätze: Eine positive Bilanz des Rosenmontagszuges in Erle zogen sowohl die Sanitäter als auch die Polizei. Trotz Strafanzeigen.
Ob es die Sonne war, die die Gemüter milder stimmte, oder gar die Einsicht, dass Alkohol und Zoff keine Lösung sind: Auf jeden Fall gab es in diesem Jahr trotz der höheren Besucherzahl eindeutig weniger gewalttätige Zwischenfälle. Das betonen sowohl die Polizei als auch die beteiligten Hilfskräfte.
Ein Kompliment an die jungen und alten Jecken in Erle am Rosenmontag verteilte Dagmar Biermann von der Einsatzleitung des Malteser Hilfsdienstes. „Das war trotz der kalten Temperaturen ein schöner Einsatz, denn wir hatten nicht viel zu tun“. Man sei mit dem Einsatz der Helferteams, dem Verhalten der Jecken und der Stimmung am Rosenmontagsumzug sehr zufrieden. Lediglich zehn Narren mit Blessuren mussten in die umliegenden Krankenhäuser gebracht werden. Insgesamt war der Sachverstand der Helfer 16 mal gefragt. Dabei handelte es sich meist um kleinere Verletzungen durch Scherben, geworfene Flaschen oder auch eine vorübergehende alkoholbedingte Bewusstlosigkeit oder „Bewusstseinstrübung“ – bei Jugendlichen und Erwachsenen.
18 Platzverweise und sieben Stranfanzeigen bis zum Abend
Mit insgesamt 65 Helfern, Sanitätern und Ärzten waren die Hilfsorganisationen im Einsatz. Zwischenzeitlich wurden auch drei Kinder betreut, die ihre Eltern im Gewühl verloren hatten. Die Familienzusammenführung klappte jedoch schnell.
Auch die Polizei, die mit zahlreichen Beamtinnen und Beamten vor Ort war, zog eine positive Bilanz. Man habe den deutlichen Eindruck, dass es diesmal friedlicher zuging als sonst, es weniger Schlägereien gab, erklärte Sprecherin Stefanie Dahremöller. Die Zusammenarbeit mit dem Ordnungs- und Jugendamt sei erneut sehr erfolgreich gewesen.
Bis 18.30 Uhr hatte die Polizei 18 Platzverweise ausgesprochen. Drei Personen weigerten sich, dem Verweis zu folgen und mussten mit auf die Wache. Bis zum frühen Abend wurden insgesamt sieben Strafanzeigen geschrieben, u.a. wegen Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigungen. In allen Fällen war üppiger Alkoholgenuss im Spiel. Unterm Strich war aber auch die Zahl der Straftaten geringer als im Vorjahr.