Gelsenkirchen. . Einerseits muss schnell gehandelt werden, andererseits ist Planung im Bereich von Schulen in Gelsenkirchen kaum möglich. Zu stark schwanken die Schülerzahlen.

Den Vorbehalt der Haushaltsgenehmigung muss die Stadt bei allen Planungen schon seit längerem einkalkulieren. Jetzt gibt es jedoch noch eine weitere Unwägbarkeit, die viele Pläne über den Haufen werfen könnte: Die Zahl der schulpflichtigen Zuwanderer-Kinder. Während die Zahl der Zuwanderer aus Rumänien und Bulgarien in Gelsenkirchen insgesamt stagniert, steige sie bei Familien mit schulpflichtigen Kindern weiter, erklärte Bildungsdezernent Dr. Manfred Beck auf Nachfrage. Dabei stehen gerade viele Entscheidungen zu Entwicklungsplanungen an.

Zum Beispiel bei der Abendrealschule. Dort steigt die Nachfrage nach Vormittagsunterricht ständig, kann aber aus Platzmangel nur sehr bedingt bedient werden. 300 Schüler holen bereits im Vormittagsunterricht am Zweitstandort an der Gesamtschule Ückendorf einen Schulabschluss nach. Am ursprünglichen Standort Lessing-Realschule ist Vormittagsunterricht aus Platzgründen nicht möglich.

Kompletter Umzug der Abendrealschule bis 2016 geplant

Eigentlich ist daher ein kompletter Umzug der Abendrealschule mit seinen rund 600 Schülerinnen und Schülern geplant – zum August 2016 soll er vollzogen werden. Bereits jetzt sollen weitere Vormittagsklassen nach Ückendorf umsiedeln. Die dadurch erforderlichen Anschaffungen für Lernmaterialien und die Kosten für weitere Planungen empfahl der Bildungsausschuss dem Rat. An der Gesamtschule Ückendorf gibt es bislang genug Raum dafür.

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Bei den Berufskollegs gibt es immer noch keine Verwaltungsvorlage zur Entwicklungsplanung. Die Eckpfeiler sind klar, entsprechend dem vor fast zwei Jahren vorgestellten Vorschlag aufgrund eines externen Gutachtens. Standorte sollen aufgrund stark rückläufiger Schülerzahlen konzentriert werden, das Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung an der Augustastraße auslaufen. Offen ist aber, wie und mit welchen Fristen. Ob ein ganzer Jahrgang bis zum Ende im Haus lernen kann oder an die Overwegstraße umziehen muss, bleibt ungeklärt, auch der genau Zuschnitt der anderen Kollegs und die künftige Nutzung leergezogener Gebäude.

Auf keinen Fall wolle man trotz des hohen Raumbedarfs für internationale Förderklassen solche in leergezogenen Schulen einrichten. Miteinander und Integration seien oberstes Gebot, stellten Sprecher von Grünen, SPD, CDU und AUF im Ausschuss vorsorglich klar. Zumal ab August eine neue Mammutaufgabe zu stemmen ist. 150 bis 180 Kinder aus Internationalen Förderklassen sind in Regelklassen zu überführen. Wie und wo das gelingen kann und soll, ist noch offen. Vermutlich müssen dafür bestehende Regelklassen geteilt werden, um reine Zuwandererklassen zu vermeiden, deutete Beck an.