Gelsenkirchen. . Als weltweit erste Pianistin gewann Marialy Pacheco 2012 den Solo-Klavierwettbewerb beim Jazzfestival in Montreux. Jetzt begeisterte sie in Gelsenkirchen.
Als weltweit erste Pianistin gewann Marialy Pacheco 2012 den Solo-Klavierwettbewerb beim Jazzfestival in Montreux. Jetzt begeisterte sie in Gelsenkirchen. In die Wasserburg Lüttinghof im Gelsenkirchener Norden brachte die Kubanerin Marialy Pacheco aber noch ihr Trio und Joo Kraus mit.
Mit den beiden Kolumbianern Juan Camilo Villa (E-Bass) und Miguel Altamar (Schlagzeug) hat die aparte 32-Jährige, die inzwischen in Dortmund lebt, zwei Brüder im Geiste gefunden. Die genau wie die Pianistin aus Havanna wissen, wie kubanische Rhythmen und Melodien fein zerlegt und in ein frisches Latin Jazz-Idiom überführt werden. Das geschieht auch mal mit herrlich rockig treibender Kraft - wie in der wunderbaren Eigenkomposition Pachecos, „En El Camino“.
Viele lyrische Notenfolgen
Natürlich schäumt die Virtuosität in den Fingern der Kubanerin auch manches Mal über. Aber die Pianistin entlockt dem Flügel auch viele lyrische Notenfolgen. Dass Joo Kraus in Sachen Musik aus Kuba nicht unbeleckt ist, hat er nicht zuletzt mit seiner in Havanna eingespielten eigenen Platte „Sueño“ gezeigt. Auf die Musik von Marialy Pacheco setzt er gekonnt seine warmen Klänge auf Trompete und Flügelhorn oben drauf.
Neben den schönen Klängen ist es vor allem der Ideenreichtum, mit dem Pacheco etwa Eliseo Grenets Klassiker, den Tango-Congo „Ay! Mamá Inés“, mit dunkel schimmernden Jazz zu kombinieren versteht, der dieses Konzert so funkeln lässt.