Gelsenkirchen. . Für die Stadt kommt das Projekt des Architekturbüros Dr. Schramm, Fronemann und Partner – der Projektentwickler hat auch den Margarethe-Zingler-Platz geplant und bebaut – mehr als gelegen. Es will das Fina-Parkhaus abreißen und die Fläche mit einem modernen Geschäftsgebäude mit Wohnungen bebauen.
Das Fina-Parkhaus an der Sellhorststraße/Ecke Ringstraße ist ein Schandfleck für die Stadt. Das empfinden viele Gelsenkirchener so. Auch die Stadtverwaltung ist nicht mehr wirklich glücklich mit dem grauen Betonbau.
Das oberirdische Parkhaus belegt eine der besseren Lagen in der Stadt, ist innen eng und dunkel, mit vielen Säulen versehen, an denen häufig Autofahrer ihr Fahrzeug verbeult haben. Wer das einmal erlebt hat, meidet das Parkhaus. „Deshalb ist die Auslastung gering“, ahnt man im Hans-Sachs-Haus.
Investition in Standort Gelsenkirchen
Für die Stadt kommt deshalb das Projekt des Architekturbüros Dr. Schramm, Fronemann und Partner – der Projektentwickler hat auch den Margarethe-Zingler-Platz geplant und bebaut – mehr als gelegen. Es will das Parkhaus abreißen und die Fläche mit einem modernen Geschäftsgebäude mit Wohnungen bebauen. „Es ist gut für die Innenstadt, wenn es dort wieder ein attraktives Angebot gibt und zur Aufwertung des gesamten Umfeldes beiträgt“, teilte Oberbürgermeister Frank Baranowski am 2. Februar mit. Das Grundstück ist in städtischer Hand und mit Erbbaurecht belegt, die Immobilie darauf gehört der Contipark GmbH.
Ein attraktiver Hauptmieter steht bereits in den Startlöchern: Die Deutsche Bank Gelsenkirchen hat vor wenigen Tagen den Mietvertrag für die neue Fläche – knapp 1100 m² – unterschrieben. „Dort entsteht eine Filiale nach dem modernen Deutsche Bank Design“, sagt Hanswolf Hohn, Pressesprecher für diese Region. „Die Deutsche Bank investiert richtig in den Standort Gelsenkirchen. Wir planen, bis Mitte 2017 von der Von-Oven-Straße in die Sellhorststraße umzuziehen.“ In der Filiale, die seit Ende 2011 von Christina Wolf (46) geleitet wird, kümmern sich 30 Kolleginnen und Kollegen aller Geschäftsbereiche um die Privat- und Firmenkunden in Gelsenkirchen. In den oberen Etagen des Neubaus sollen barrierefreie Wohnungen, in der Tiefgarage Stellplätze entstehen.
Politik hat auch noch ein Wort mitzureden
Architekt Christian Schramm will das städtebaulich interessante Objekt auf Anfrage nicht konkretisieren. Denn baurechtlich ist noch nichts in trockenen Tüchern. Der Bauantrag sei noch nicht gestellt, er selbst habe noch keinen Architektenvertrag unterschrieben und die Frage des Erbbaurechts sei auch noch nicht geklärt, so Schramm. Nur soviel: Als Bauherr werde voraussichtlich eine Investorengemeinschaft auftreten.
„Im Moment ist alles noch Absichtserklärung“, bestätigt auch die Stadt, aber schließlich habe zuerst der Architekt die Investition öffentlich verkündet (in Radio Emscher-Lippe, Anm. der Red.), nicht die Stadt, begründet das Rathaus die forsche Pressemitteilung.
Auch die Politik hat noch ein Wort mitzureden, u.a. bei der Frage um das Erbbaurecht. Da entscheidet der Stadtrat.