Gelsenkirchen. Die prominente Pop-Band aus Leipzig gastiert am 15. September in der Altstadtkirche mit alten Hits und neuen Songs. Karten gibt es ab 17. Februar.

De Prinz kütt an Karneval. „Die Prinzen“ aber, die kommen im September erstmals nach Gelsenkirchen.

Eine kleine Sensation und vor allem: Sie konzertieren nicht in einer Riesenhalle, sondern in einer kleinen, intimen Konzertstätte. Die prominente Pop-Band aus Leipzig adelt am 15. September mit ihren geschulten Thomanerchor-Stimmen die Altstadtkirche. Am gestrigen Mittwoch reisten zwei der Prinzen direkt von Leipzig ins Revier, um den sakralen Konzertsaal zu inspizieren und den Sound zu checken.

Schmidt ist ein eingefleischter Schalke-Fan

„Oh, das ist ja mal eine echte Herausforderung“, staunte Bariton Henri Schmidt beim Betreten der Kirche. „Viel Stein!“ Ein Hauch mehr Holz wäre besser für die Akustik. „Aber wir arbeiten mit vielen kleinen Lautsprechern, das klappt.“ Die Vocal-Artisten aus dem Osten sind Kirchenkonzerte durchaus gewohnt, bespielen neben den großen Sälen und Hallen gerne auch mal kleinere sakrale Orte.

Die Idee zum Konzert in Gelsenkirchen hatte übrigens Henri Schmidt. Seine Verwandtschaft lebt in Herten, darum ist er regelmäßig zu Gast im Revier und seit 2009 auch eingefleischter Schalke-Fan: „Schon in meinem Kinderzimmer hing ein Schalke-Wimpel, jetzt bin ich sogar Mitglied und komme immer mal in die Arena.“

Direkter Kontakt zum Publikum

Also schrieb die Agentur der Sänger Gemeindepfarrer Andreas Chaikowski an und fragte nach einem Konzerttermin. Der griff sofort zu: „Ich kenne die Musik der Prinzen sehr gut und mag sie.“ Inzwischen wird er immer wieder gefragt: „Sind das echt die echten Prinzen, die in der Altstadtkirche spielen?“ Sind es.

Daten zu "Die Prinzen"

„Die Prinzen“ konzertieren am 15. September im Rahmen einer Kirchenkonzert-Tournee in Gelsenkirchen. Das Konzert in der Altstadtkirche am Heinrich-König-Platz beginnt um 20 Uhr.

Die Karten gibt es ab 17. Februar im Evangelischen Gemeindebüro. Sie werden wahrscheinlich 45 Euro kosten. Die genauen Konditionen gibt die Gemeinde noch bekannt

Die Band rockt mit ihren deutschsprachigen, oft a-cappella gesungenen Songs seit 1991 die Bühnen, feiert im nächsten Jahr 25-Jähriges. Bekannt sind vor allem die beiden Frontsänger, Tenor Sebastian Krumbiegel und Bariton Tobias Künzel. Kaum einer, der die großen Hits der einstigen Chorknaben nicht kennt. Ob „Das Leben ist grausam“, „Küssen verboten“, „Alles nur geklaut“ oder „Schweine“, die Songs sind längst echte Evergreens. „Die Fans lieben diese Songs, darum werden wir die alten Hits auch im Kirchenkonzert singen“, versprachen gestern Henri Schmidt und Bassist Mathias Dietrich. Gespielt wird unplugged.

"Die Prinzen" sind in der Regel ausverkauft

Als Hommage an den Ort, aber auch als Erinnerung an die eigenen künstlerischen Wurzeln im Leipziger Thomanerchor und dem Dresdner Kreuzchor werden die „Prinzen“ auch Sakrales singen, den ein oder anderen Choral vielleicht oder barocke Melodien. Und natürlich aktuelle Lieder vom neuen Album, das am 29. Mai auf den Markt kommen wird.

Üblicherweise füllen „Die Prinzen“ mühelos Riesenhallen bis auf den letzten Platz: „Kirchenkonzerte sind auch ein Dankeschön an die Fans. Aber auch wir genießen diese Nähe, den direkten Kontakt zum Zuhörer“, sagt Henri Schmidt. Maximal 900 Menschen passen in die Kirche am Heinrich-König-Platz. „Die Sicht ist von jedem Platz aus gut, weil es keine Säulen gibt“, verspricht Pfarrer Rolf Neuhaus.

Im Ruhrgebiet gastieren die Prinzen immer mal wieder, absolvierten gar einen ihrer ersten Live-Auftritte in Unna. Schmidt: „Ich mag den Menschenschlag hier, die direkte Art.“ Die Pegida-Demos in seiner Heimatstadt beobachte er mehr aus der Ferne: „Aber für Leipzig habe ich mich schon ein wenig geschämt.“