Gelsenkirchen. . Beim zweiten Bildungsforum unterzeichneten am Dienstag alle am Projekt beteiligten (Bildungs-) Einrichtungen im MiR einen Kooperationsvertrag.

Wir bilden Schalke: Das Motto ist zweideutig. Aus gutem Grund. Kindertageseinrichtungen, Schulen, Vereine, Verbände, Stadt, Stadtteilbüro, Gelsensport Kirchen, Kinder- und Jugendtreffs, Politik, Bildungsträger bis hin zum Musiktheater im Revier ziehen schon seit geraumer Weile an einem Strick, um die vielseitigen Angebote im Stadtteil weiter zu vernetzen, die vorhandenen Ressourcen zu bündeln und in die tägliche Arbeit einfließen zu lassen.

Das alles mit dem erklärten Ziel, als breit aufgestellter Verbund zur Verbesserung der Bildungsqualität für alle Menschen in Schalke beizutragen. Wobei gleichberechtigte Bildungschancen für Kinder und Jugendliche auf der Prioritätenliste ganz oben stehen.

Übergang von der Kita zur Schule

Am Dienstag trafen sich die Akteure zum zweiten Bildungsforum im MiR. Zwischen Forum Nummer eins im Mai vergangenen Jahres und der gestrigen Veranstaltung lagen unzählige Treffen der unterschiedlichen Arbeitsgruppen. Und was für Außenstehende vielleicht ein wenig abstrakt klingt, hat längst konkrete Formen angenommen. Als eins von vielen Beispielen mag dafür die Gruppe Übergang Kita/Grundschule stehen, die Konzepte für diese sensible Schnittstelle zwischen dem geschützten Raum Kita und der neuen, zuweilen auch mit gemischten Gefühlen beäugten Schulwelt entwickelt hat.

Theaterpädagogin Sandra Wildgrube und Gekita-Koordinatorin Alexandra Bansemir etwa haben dafür das Projekt „Theater schafft Verbindung“ entwickelt, das die ersten Kinder erreicht hat, das Sprach- und Sozialkompetenz fördert. An der Verstetigung des Angebots wird bereits gearbeitet. Günter Beiten, Geschäftsführer des Radsportvereins Gelsenkirchen 02, bringt kleine Migranten mit großem Erfolg auf das Rad, und Sternschul-Rektorin Sabine Wild hat das Schulspiel aus der Taufe gehoben, das, vereinfacht beschrieben, über eine enge Zusammenarbeit der abgebenden Kita und der aufnehmenden Grundschule jedes einzelne Kind individuell erfasst, um es dem passenden Klassenverband zuzuordnen oder vor dem Hintergrund möglicher Probleme vom ersten Tag an entsprechend zu fördern. Wildes Wunsch angesichts dieses „gewaltigen Aufwandes für Erzieherinnen und Lehrer“: der Abbau bürokratischer Hürden.

Relevante Anlaufstellen stellen sich kurz vor

Druckfrisch lag ein weiteres, sichtbares Ergebnis vor: Die AG Öffentlichkeitsarbeit hat als Resultat einer Fragebogen-Aktion eine Stadtteilbroschüre aufgelegt, in der sich alle relevanten Anlaufstellen in Schalke kurz vorstellen.

Noch sei man nicht am Ziel, das Treffen gleichwohl ein offizieller Meilenstein, meinte Doris van Kemenade vom Stadtteilbüro, Mitglied der Steuerungsgruppe des Schalker Bildungsprojekts. Denn: Gestern unterzeichneten die Vertreter aller beteiligten Einrichtungen einen Kooperationsvertrag, um dem gemeinsamen Engagement eine verbindliche Handlungsgrundlage zu geben.