Gelsenkirchen. Anwohner in Gelsenkirchen ärgert sich über unsachgemäße Entsorgung. Säcke landen mangels Platz angeblich auf dem Spielplatz oder bei den Nachbarn.

Abfall und Drecksecken sind immer ein Aufreger. Und ein Thema, dass die Gelsenkirchener Bürgerschaft mit ziemlicher Regelmäßigkeit auf die Palme bringt. So auch jetzt wieder. Diesmal betroffen ist die Kanzlerstraße 22 in Heßler. An den beiden zur Adresse gehörigen Häusern türmten sich noch bis Freitagmorgen die Müllberge. Nachbar Thomas Janik ärgert sich: „Die braunen und gelben Abfalltonnen sind am vergangenen Dienstag nicht geleert worden. Sie quillen von Restmüll über. Offensichtlich haben die Entsorger die Tonnen stehen gelassen, weil sie falsch befüllt worden sind.“

Was den Gelsenkirchener noch mehr in Rage versetzt, ist der Umstand, „dass das nicht die Ausnahme ist, sondern eher die Regel.“ Schon öfters habe der Vermieter den Bewohnern ins Gewissen geredet, der Erfolg bei seinen Mietern, von denen ein Teil Zuwanderer sei, sei aber nur von kurzer Dauer gewesen. Mitbekommen hat Thomas Janik auch, „dass Müllsäcke mangels Platz in den Tonnen dort auf dem nahen Spielplatz landeten oder einfach in der Nachbarschaft abgeladen wurden“. Für den Gelsenkirchener ein Unding, schließlich bezahle man ja gutes Geld für die Entsorgung. „Ich gehe oft mit meinen Hunden raus, da habe ich die Säcke wieder zurück gestellt.“

Projektteam ist eingeschaltet

Bärbel Lubina-Hermann, Abteilungsleiterin für Technische Abfallwirtschaft bei Gelsendienste, stellt klar, „dass falsch befüllte Tonnen in der Regel stehenbleiben.“ Restmüll gehöre nicht in die gelbe Tonne, die werde übrigens von Remondis entsorgt und nicht von Gelsendienste. Aber: „Nichtsdestotrotz werden wir anfang der Woche“, so Lubina-Hermann weiter, „vor Ort nach dem Rechten sehen und in einem ersten Rutsch eine Geländereinigung in Angriff nehmen.“ Letztendlich aber stehe der Vermieter in der Verantwortung dafür, dass alles reibungslos klappe – auch die Müllentsorgung. „Zur Not muss er eben selbst Hand anlegen.“

Gelsendienste hat sich mit Remondis in Verbindung gesetzt und zudem das städtische Projektteam EU-Zuwanderung Ost informiert. Letzteres könnte belehrend eingreifen, möglicherweise kommen auch die neuen Integrationslotsen zum Einsatz – sie sprechen u.a. rumänisch und bulgarisch.

Zu guter Letzt: Offenbar haben die Gelsendienste-Mitarbeiter in Sachen Hausmüll noch eine Extraschicht eingelegen müssen. Freitagmittag waren die übervollen Abfalltonnen an der Kanzlerstraße 22 bereits entleert worden.