Gelsenkirchen. Erneut treibt Müll den Puls von Anwohnern in die Höhe. Diesmal betroffen: Die Bochumer Straße 30 / Josefstraße 2 im Gelsenkirchener Stadtteil Neustadt. Wie sich die Problematik darstellt und welche Lösungen Eigentümer, Politik und Gelsendienste als Entsorger anstreben, lesen Sie hier.
Erneut treibt Müll den Puls von Anwohnern in die Höhe. Diesmal betroffen: Die Bochumer Straße 30 / Josefstraße 2 im Stadtteil Neustadt. Die Bezirksverordnete Barbara Fuest und die Stadtverordnete Annelie Hensel (beide CDU) sind gekommen, Eigentümer Tobias Kemper, Gisela Thrien, seit 32 Jahren Anwohnerin, Barbara Lubina, die Abteilungsleiterin für Abfallwirtschaft bei Gelsendienste und auch Mieter und „Kristall“-Eisdieleninhaber Vincenzo D’ Ettorre.
Die Situation
Anfang 2013 ist nach einem Umbau an der Josefstraße 2 eine private Kita eingezogen. Vormals waren dort ein Friseur, eine Leiharbeitsfirma und andere Geschäfte ansässig. Weil der Hinterhof von der Kita mitgenutzt wird, stehen die 240-Liter-Mülltonnen auf dem gut vier Meter breiten Gehweg an der Josefstraße. Aber: „Oft quellen sie über, weil Passanten ihren Müll auch dort noch hinein schmeißen“, berichten Gisela Thrien und Vincenzo D’ Ettorre. „Oder der Abfall landet neben den Behältern, auch von Anwohnern.“ Aufgerissene Mülltüten nebst gammeligen Lebensmittelresten auf dem Trottoir seien eher die Regel als die Ausnahme – ekelig, und auch schlecht für das Geschäft.
Die Problematik
Mülltonnen „haben generell nichts auf dem Bürgersteig, also auf öffentlichen Wegen, zu suchen“, wie Barbara Lubina von Gelsendienste und Barbara Fuest erklären. Das zu ändern, bedürfe einer Satzungsänderung oder einer Sondergenehmigung. Und die Tonnen in den Hinterhof zu verlagern, dürfte schwierig sein. Zwar bliebe den Kita-Kindern auf dem fast zwei Meter breiten Fluchtweg noch genug Raum, doch hätten so Fremde Zugang – der Elternschaft nicht vermittelbar.
Und eine Kellerlagerung? Nach Meinung von Eigentümer Tobias Kemper sind die zu eng, das Hochschleppen durch das schmale Treppenhaus wegen der Schwere und Größe der Behälter nicht praktikabel und das Ganze dazu womöglich „eine sehr geruchsträchtige, unhygienische Verfahrensweise“.
Die Lösung(en)
Auf Vorschlag von Gelsendienste und der Politik werden „die acht Mülltonnen beider Häuser durch kleinere 120-Liter-Behälter ersetzt, vorerst abgestellt im Keller“. Jeder Mieter muss selbst Sorge tragen, dass die Tonnen zur Leerung am Straßenrand stehen. So wie Eisdieleninhaber Vincenzo D’ Ettorre es schon seit längerem praktiziert. Optional könnte ein Hausmeisterservice das übernehmen.
Parallel dazu will sich Tobias Kemper um eine Sondergenehmigung bemühen, eine oder zwei große Müllbox(en) auf dem Gehweg aufstellen zu dürfen, bezahlt aus eigener Tasche. In Bochum, sagt er, sei so etwas möglich.