Gelsenkirchen. Zwei Schalker Ultras sind am Samstag angegriffen worden. 15 bis 20 Vermummte prügelten laut Polizei auf sie ein. Vier Verdächtige wurden festgenommen.
Das Jahr 2015 ist erst drei Tage alt und schon nicht mehr dazu geeignet als friedvoll bezeichnet zu werden. Jedenfalls nicht mit Blick auf die Auseinandersetzungen, die einige Ultra-Gruppierungen aus dem Bereich der Fußball-Bundesliga untereinander „pflegen“.
Wie das Polizeipräsidium Gelsenkirchen am Samstag mitteilte, kam es am Morgen im Gelsenkirchener Ortsteil Erle zu „einem gewaltsamen Übergriff an der Mühlbachstraße“. Dort, in der Sporthalle der Gerhart-Hauptmann-Realschule, planten die Schalker Ultras ein Fußballturnier mit befreundeten Ultra-Gruppierungen.
Früh am Morgen, gegen 8 Uhr, als zwei Ultras aus dem Umfeld des Ausrichters (30 und 24 Jahre alt) mit dem Aufbau der Veranstaltung im Eingangsbereich der Halle beschäftigt waren, „hielten auf der Straße vor der Halle mehrere Fahrzeuge, aus denen rund 15 bis 20 zum Teil vermummte Personen sprangen und in die Halle kamen“, schilderte ein Pressesprecher der Polizei Gelsenkirchen. Dort hätten sie unverzüglich damit begonnen, auf die beiden Anwesenden mit mitgebrachten Schlagwerkzeugen einzuschlagen.
24-Jähriger ins Krankenhaus gebracht
Der 30-Jährige kam mit leichten Verletzungen davon, während es den 24-Jährigen schwerer erwischte. Er wird stationär in einem örtlichen Krankenhaus behandelt. Darüber hinaus beschädigten die Täter das Inventar im Eingangsbereich der Sporthalle und entwendeten zudem die Geldbörse des 24-Jährigen. Beim Verlassen des Geländes schlugen sie noch auf ein vor der Halle geparkten Lieferwagen ein und beschädigten die Windschutzscheibe.
„Die Täter flüchteten mit ihren Fahrzeugen in Richtung Autobahn. Im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen konnte eines der Fahrzeuge auf der Auf der Autobahn 2 in Höhe des Parkplatzes Resser-Mark in Fahrtrichtung Dortmund angehalten werden“, erläuterte der Polizeisprecher. Nähere Angaben zu den Personen wollte er in Absprache mit der Staatsanwaltschaft am Samstag nicht machen.
Vier Männer festgenommen
Die Polizeibeamten fanden im Fahrzeug diverse Schlagwerkzeuge und Vermummungsmaterialien. Die vier Männer wurden noch vor Ort vorläufig festgenommen und ins Polizeigewahrsam gebracht. Das Fahrzeug und die gefundenen Gegenstände wurden beschlagnahmt. Die zuständige Staatsanwaltschaft beantragte beim Amtsgericht den Erlass eines Untersuchungshaftbefehls.
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Ob es sich bei dem Vorfall um eine späte Racheaktion von Dortmunder Hooligans handelte, wollte die Polizei nicht bestätigten. Bekanntlich gab es im Juli des vergangenen Jahres einen Zwischenfall in Gelsenkirchen, als vermummte Schalker Ultras zwei BVB-Hooligans und ihren Anwalt aus Lippstadt angriffen.
Die zwei Dortmunder Hooligans hatten wegen der Ausschreitungen beim Revierderby im Oktober 2013 vor dem Amtsgericht Buer gestanden. Mit der Verurteilung (zwei Jahre Freiheitsentzug auf Bewährung nach Jugendstrafrecht der eine und 180 Tagessätze á 10 Euro der andere) war die Angelegenheit dann aber noch nicht beendet. Der Wagen des Anwalts, in dem auch die beiden Angeklagten saßen, wurde auf der Rückfahrt gestoppt und von maskierten Personen attackiert.
Bei den Angreifern handelte es sich um Anhänger des FC Schalke 04. Die Gelsenkirchener Polizei bestätigte seinerzeit auf Nachfrage: „Bei den Angreifern handelt es sich um Personen aus der Gelsenkirchener Ultraszene."