Gelsenkirchen. . Neben Wohnungen werden auch Kioske und Lager von Einbrechern in Gelsenkirchen ins Visier genommen. Dies zeigt Statistik für das erste Halbjahr 2014.

Die Fallzahlen bei Wohnungseinbrüchen mit Diebstahl sind nach wie vor hoch. Das geht aus der jüngsten Statistik des Innenministeriums des Landes hervor. Im 1. Halbjahr 2014 meldete die Polizei gegenüber 2010 einen Anstieg der gesamten Einbrüche in NRW von 51. 501 auf 58. 327 Fälle. Nur knapp jeder siebte Fall wurde aufgeklärt.

Besonders stark stieg die Zahl der Wohnungseinbrüche von 22.237 (1. Halbjahr 2010) auf 29. 086 im ersten Halbjahr 2014. Auch Einbrüche in Keller (11.000) und Lagerräume (3100) nahmen zu. Allein der Schaden durch Wohnungseinbrüche in NRW betrug 2013 rund 166 Millionen Euro.

Aufklärungsquote

Die Zahlen für Gelsenkirchen vermitteln ein abweichendes Bild. Von Entwarnung kann aber keine Rede sein. Im Polizeipräsidium Gelsenkirchen haben die Beamten in den Monaten Januar bis Juni dieses Jahres 537 Wohnungseinbruchsdiebstähle registriert. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es derer noch 565 – ein Rückgang um fünf Prozent. Aufgeklärt wurden 84 Fälle. Das entspricht einer Aufklärungsquote von 15,64 Prozent, in der Tabelle nimmt die Stadt in dieser Kategorie Platz 30 ein. Zur besseren Einordnung: In den ersten sechs Monaten des Jahres 2011 waren es 353 Wohnungseinbrüche (Aufklärungsquote: 17 Prozent).

Städteranking

Gelsenkirchen liegt gemessen an den Fallzahlen von Wohnungseinbrüchen mit Diebstahl in der NRW-Statistik auf Platz 25. Nachbarstädte wie Dortmund (1727 Fälle), Essen (1557) und Bochum (1408), zugleich auch mit deutlich mehr Einwohnern, belegen die Ränge sieben, acht und neun.

Die Fallzahlen für Gelsenkirchen, unterteilt nach Sparten.
Die Fallzahlen für Gelsenkirchen, unterteilt nach Sparten. © wnm

Wichtig bei der Betrachtung: Die Hochsaison der Einbrecher – die aktuelle dunkle Jahreszeit – ist in der Statistik noch nicht enthalten. Gelsenkirchen kam in 2013 auf 1153 Wohnungseinbrüche mit Diebstahl, eine Zunahme im Vergleich zum Jahr davor um rund 14 Prozent.

Aktionswoche

Die wahre Zahl der in NRW jährlich begangenen Einbrüche dürfte höher sein. Ein Indiz dafür: Innenminister Ralf Jäger räumte ein, dass während der zweiten landesweiten Aktionswoche „Riegel vor! Sicher ist sicherer“ der Polizei vom 20. bis 26. Oktober 2014 in nur einer Woche landesweit insgesamt 1341 Wohnungseinbruchdiebstähle (hiervon: 540 Versuche) sowie 694 Geschäftseinbrüche (234 Versuche) angezeigt und zudem 1339 sonstige schwere Diebstähle (435 Versuche) registriert wurden.

In Gelsenkirchen verzeichnete die Polizei in dem Zeitraum 120 solcher Fälle. Bei 24 davon handelte es sich um Wohnungseinbruchdiebstahl, dazu kommen 83 Fälle sonstigen schweren Diebstahls sowie 13 Mal Einbruchsdiebstahl in Geschäfte. Dabei konnten die Beamten drei Beschuldigte festnehmen. NRW-weit waren es 368.

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1173 Fälle in Gelsenkirchen

Zu den Wohnungseinbrüchen mit Diebstahl aufgelistet sind auch die Einbrüche in Diensträume, Büroräume, Werkstätten, Fabrikations- und Lagerräume, Hotels, Gaststätten und Kantinen, Kioske, Warenhäuser und Verkaufsräume sowie Boden- und Kellerräume.

Hier die Fallzahlen mit Aufklärungsrate in Prozent in Klammern: Diensträume (25/4,0), Büros (110/10,0), Werkstätten (29/6,9), Fabrikation und Lager (72/9,7), Hotel (-), Gaststätten und Kantinen (50/4,0), Kioske, Warenhäuser und Verkaufsräume ohne Ladendiebstahl (84/26,2), Keller und Böden (266/2,3).

Dieses – und die Wohnungseinbrüche mit Diebstahl – eingerechnet kommt Gelsenkirchen auf 1173 Fälle im 1. Halbjahr 2014 bei einer Aufklärungsquote von 11,51 Prozent.

Im gesamten Vorjahr waren es unter dem Strich 2498 solcher Fälle bei einer Aufklärungsquote von 9,0 Prozent.