Gelsenkirchen. Die Vorarbeit ist abgeschlossen, am kommenden Freitag kann die Premiere stattfinden. Erstmals werden in Gelsenkirchen Bioabfälle flächendeckend von Mitarbeitern der Gelsendienste vor der Haustür eingesammelt

Die Vorarbeit ist abgeschlossen, am kommenden Freitag kann die Premiere stattfinden. Erstmals werden in Gelsenkirchen Bioabfälle flächendeckend von Mitarbeitern der Gelsendienste vor der Haustür eingesammelt. Rund 8600 Haushalte haben sich bislang für das neue Sammelsystem entschieden. „Dies sind“, wie Betriebsleiter Uwe Unterseher-Herold sagt, „gut 20 Prozent der Haushalte.“

Dass es zu Problemen bei den ersten Touren kommt, dies glaubt er nicht. Bereits seit anderthalb Jahren sind in Buer etwa 1200 Biotonnen im Langzeittest geleert worden. Wie sich die Anschlussquote bei der Biotonne weiter entwickele, so Uwe Unterseher, werde die Zeit zeigen. In Städten, in denen dieses Sammelsystem bereits seit Jahren angeboten wird, liegt die Quote mittlerweile bei 50 Prozent und mehr. In Bottrop sind es bereits 75 Prozent.

Es besteht Entsorgungspflicht

Da es in Gelsenkirchen vergleichsweise wenig Wohneigentum gibt, in denen die Eigentümer selbst leben und etwa 80 Prozent der Wohnungen vermietet sind, könnte sich die Verbreitung der Biotonne länger hinziehen. Zumal es auch eine kostenlose Alternative gibt: Wer will, kann seinen Bioabfall selbst zu den Entsorgungsstationen der Gelsendienste bringen. Unterseher-Herold: „Grundsätzlich besteht aber eine Entsorgungspflicht.“ Das Kompostieren auf dem eigenen Grundstück werde aber auch akzeptiert.

Die Jahresgebühr für die Braune Tonne beträgt: 80 Liter kosten 28,65 Euro, 120 Liter 35,80 Euro, 240 Liter 57,30 Euro, und 1100 Liter 250,65 Euro.

Das kommt rein

In die Biotonne gehören Küchenabfälle wie Gemüseabfälle (z. B. Kartoffel- und Zwiebelschalen), Obstabfälle (z. B. Schalen und Kerne), Eier- und Nussschalen, Speisereste (ohne Knochen), Kaffeefilter und Teebeutel Grün- und Gartenabfälle wie Schnittblumen (ohne Dekormaterial), Topfpflanzen (ohne Topf), Rasen-, Ast- und Strauchschnitt, Laub und Fallobst. Wildkraut und Pflanzenreste sowie Erde aus Balkonkästen und Blumentöpfen.

Das bleibt draußen

Nicht in die Biotonne gehören Hygieneartikel (z. B. Windeln), Zeitschriften und Prospekte, Asche, Kehricht und Kleintierstreu, Kunststoffe und Metalle sowie Glas, Keramik und Leder. Die braune Tonne wird alle 14 Tage geleert.

Feuchte Abfälle wie Kaffeefilter und Teebeutel sollten Nutzer gut abtropfen lassen und vor dem Einfüllen in die braune Tonne in Zeitungspapier oder Küchenkrepp einwickeln. Dies erschwert auch das Festfrieren des Abfalls im Behälter bei Minusgraden. Plastiktüten gehören nicht in die Tonne. Sie sind nicht kompostierbar. Bis zum März sollen alle bislang bestellten Biotonnen ausgeliefert sein.