Gelsenkirchen. . Alleinerziehende Mutter beklagt mangelndes Entgegenkommen bei Betreuung ihres Sohnes. Seit die Tagesmutter gekündigt hat, kann sie nicht arbeiten.

Deniz Isbilen ist verzweifelt. Die alleinerziehende Mutter eines fünfjährigen Sohnes dreht sich seit August dieses Jahres wie sie sagt, „nur noch im Kreis“. Worum es geht: Die Restaurantservicekraft hat bis dato sowohl Beruf als auch Kind unter einen Hut bekommen; während Isbilen arbeitete, wurde Sohn Noah seit dem zehnten Lebensmonat außerhalb der Kita-Zeiten von einer Tagesmutter betreut.

Abhängig von Isbilens Schichten sprang diese ein – auch mal am Wochenende und über Nacht. Ein gutes, da individuell abgestimmtes, Betreuungsverhältnis – bis August. Da nämlich kündigt die Tagesmutter Isbilen fristlos – vorausgegangen sind einige Unstimmigkeiten zwischen Mutter und „Zweit-Mutter“. Laut der besorgten Mama sei die Tagesmutter, aufgrund von Überlastungen unzuverlässig geworden, habe Noah zu spät abgeholt oder in der Kita vergessen. „Ich vergesse ja auch mal was, aber doch nicht mein Kind!“

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In Folge dieser Kündigung wurde nun auch Deniz Isbilen gekündigt – und zwar von ihrem Arbeitgeber, bei dem sie als Aushilfe mit Aussicht auf eine Festanstellung gearbeitet habe. Der Grund: mangelnde Flexibilität. Nun ist die 33-Jährige auf Hartz IV angewiesen, möchte aber unbedingt wieder arbeiten. „Auch mit Kind, das ist kombinierbar“, ist sie sich sicher.

Vom Entgegenkommen enttäuscht

Vom Entgegenkommen seitens GeKita ist Isbilen enttäuscht: Auch wenn man die Stunden in der Kita Auf der Hardt von 25 Stunden auf 45 aufgestockt habe und ihr Sohn dort von 8 bis 17 Uhr betreut werden könne, reiche das nicht, um möglichen Arbeitgebern ausreichende Flexibilität zu garantieren.

Eine anschließend gewährleistete Betreuung bis 20 Uhr in der Kita Plutostraße lehnte sie ab: „Ich möchte nicht, dass mein Sohn von Kita zu Kita geschoben wird. Es kann doch keine Option sein, dass er jeden Tag von morgens bis spät abends unterwegs ist.“

Die Stadt ist mit dem Fall vertraut. Nachgefragt beim Referat Erziehung und Bildung äußert sich Alfons Wissmann wie folgt: Man habe die geäußerten Vorbehalte gegen die Tagesmutter geprüft, „nichts ist übrig geblieben“. Außerdem sei „eine Betreuung nach 20 Uhr schon ein bisschen exotisch. Das muss man erstmal jemanden finden, der das dann auch macht.“

Isbilen bewirbt sich nun weiter auf Stellen, aber eben erst einmal nur auf die, bei denen tagsüber gearbeitet wird. „Mittlerweile würde ich auch morgens Putzen gehen, Hauptsache ich bin nicht mehr von Hartz IV abhängig“, sagt sie. Und wünscht sich aber doch, dass sich eine andere Lösung finden lässt.