Gelsenkirchen. Beim Bildungsforum des Regionalverbandes wurden 22 erfolgreiche Praxis-Beispiele zur frühkindlichen Bildung vorgestellt. Ziel des Forums ist, die Bildungsarbeit im Ruhrgebiet zu stärken, indem sich die Akteure untereinander austauschen, so RVR-Sprecherin Barbara Klask.
Vorab: Für die Stadt Gelsenkirchen gab es viel Lob und Anerkennung für Angebote wie mobile Kita, Jugendhilfe in der Grundschule, das Handlungskonzept im Rahmen der EU-Osterweiterung und das jüngst eröffnete Familienbüro an der Ebertstraße. Die Stadt sei mit diesen Angeboten für frühkindliche Bildung mit Einbindung der Eltern sogar weiter und wegweisender als die Bundeshauptstadt, räumte die Dipl.-Pädagogin Henriette Harms, Berlin, am Mittwoch im Hans-Sachs-Haus ein.
Beim Bildungsforum des Regionalverbandes wurden 22 erfolgreiche Praxis-Beispiele zur frühkindlichen Bildung vorgestellt. Ziel des Forums ist, die Bildungsarbeit im Ruhrgebiet zu stärken, indem sich die Akteure untereinander austauschen, so RVR-Sprecherin Barbara Klask.
Diskrepanz zwischen Kita-Angebot und Elternhaus sei in Deutschland zu groß
1. Deutschland legt den Fokus auf die institutionelle Bildung, vernachlässigt aber die Eltern und das Umfeld. 2. Es gibt zu viele Förderprogramme, die aber immer die gleichen Zielgruppen erreichen. Das sind – in Kürze – die Kritikpunkte des Bochumer Sozialwissenschaftlers Prof. Klaus Peter Strohmeier, der als „Impulsgeber“ geladen war. Der Sozialwissenschaftler zog Vergleiche mit anderen Ländern, verwies auf Kanada, wo Förder- und Bildungsprogramme die Familie und das Umfeld viel stärker einbinden.
Strohmeier spielte auf das vielzitierte Wort vom Humankapital an: „Das kann man nur erwerben, wenn auch Humanvermögen da ist.“ Kinder aus benachteiligten Familien hätten nachweislich größere Chancen, wenn Eltern in die Förderung miteingebunden würden. Die Diskrepanz zwischen Kita-Angebot und Elternhaus sei in Deutschland zu groß. „Das Kind hat nichts davon, wenn ihm in der Kita vorgelesen werde, zu Hause aber nicht.“ Die Kontinuität schaffe Erfolge.
Erfolgreiche Praxis-Beispiel gab es auch aus Mülheim (2), Bochum (1), Oberhausen (1), Castrop-Rauxel (1), Gladbeck (1), Duisburg (4), Moers (1), Ennepe-Ruhr-Kreis (1), Essen (1), Bistum Essen (1), Hamm (2), Herne (1), Awo Bottrop (1).