Gelsenkirchen. Das neue Gelsenkirchener Stadtquartier Graf Bismarck öffnet sich zur Münsterstraße. Bis Dienstag stehen noch die abschließenden Bauabnahmen an, dann kann der Verkehr über die neue Kreuzung rollen.
Es gibt Aufgaben, denen stellen sich Politiker gern, selbst wenn klatschende Regentropfen für Tief-Stimmung sorgen könnten: Gute gelaunt zerschnippelte Bezirksbürgermeister Detlev Preuß Freitag rot weißes Flatterband an der Johannes-Rau-Allee. An seiner Seite seine Frau und Europaabgeordnete Gabriele Preuß. Ihr Heim-Auftritt vor der letzten EU-Sitzungswoche des Jahres signalisierte letztlich auch: Im Projekt Graf Bismarck stecken Fördermittel aus EU-Töpfen. 1,9 Mio Euro wurden aktuell verbaut, rund 80 Prozent flossen als Zuschüsse. Das Ergebnis ist eine aufwändige gebaute Kreuzung als Anbindung der Johannes-Rau-Allee an die Münsterstraße für das wachsende Stadtviertel am Rhein-Herne-Kanal.
Das ehemalige Kraftwerksgelände ist in den letzten Jahren von NRW.urban mit der Stadt Gelsenkirchen zum neuen Quartier für „Arbeiten und Wohnen zwischen Wald und Wasser“ entwickelt worden. Von den in den ersten Bauabschnitten geplanten 96 neuen Eigenheimen sind rund 70 schon bezogen, die ersten beiden Gewerbekomplexe sind derzeit im Endausbau, auch der Kindergartenneubau wächst rasant. Mit der neuen Anbindung ist die äußere Erschließung des Areals, in dem noch rund 5,5 Hektar Gewerbe- und Mischfläche zur Vermarktung anstehen, nun vollendet. Montag und Dienstag stehen noch die abschließenden Bauabnahmen an, dann kann der Verkehr rollen. Den Arbeiten ab Mai gingen umfangreiche Abstimmungen mit dem Landesbetrieb Straßenbau NRW (als Straßenbaulastträger der Münsterstraße) sowie der Bogestra voraus..
Straßenbahngleise mussten neu verlegt, Abbiegespuren geschaffen, Fußwege-Beziehungen umgebaut, vor allem aber – mit rund 4500 Kubikmeter Material – eine fast 250 Meter lange Senke aufgefüllt werden, um das Niveau der beiden Straßen anzugleichen. „Es ist sehr zügig gebaut worden“, registrierte Detlev Preuß in den letzten Wochen. Entsprechend konnten die Arbeiten weit vor der geplanten Zeit abgeschlossen werden. „Vielleicht ist das ein kleines Weihnachtsgeschenk für die Bürger in Bismarck, die jahrelang gebeutelt sind durch diverse Baustellen“, so der Bezirksbürgermeister. Ab Januar wird zudem die Anbindung des Quartiers an den öffentlichen Nahverkehr vorbereitet.