Gelsenkirchen. Das Schalker Traditionsunternehmen Hese geriet in Schieflage nach unerwartet hohen Verlusten bei einem Großauftrag. Die Maschinenfabrik Hese GmbH hat letzte Woche Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. 100 Mitarbeiter sind betroffen.

Ein weiterer Traditionsbetrieb steckt in einer tiefen Krise: Die Maschinenfabrik Hese GmbH hat letzte Woche Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das auf Schüttgutfördertechnik spezialisierte Unternehmen mit Sitz in Schalke nennt als Auslöser für die Schieflage „einen Großauftrag, der zu unerwartet hohen Verlusten des traditionell profitablen Unternehmens geführt hat.

Die darauf eingeleiteten Maßnahmen zur finanziellen Restrukturierung konnten bis zur Antragstellung nicht erfolgreich abgeschlossen werden. Das hat uns die Beine weggehauen“, sagt der bisherige geschäftsführende Gesellschafter Andreas Lojewski, der 2012 100 Prozent der Firmenanteile und damit das unternehmerische Risiko übernahm.

Betriebsbedingte Kündigungen nicht geplant

Der Geschäftsbetrieb an der Magdeburger Straße läuft weiter. Vom Amtsgericht Essen wurde Anwalt Wolfgang Piroth zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Alle rund 100 Mitarbeiter haben nun bis Ende Januar 2015 Anspruch auf Insolvenzgeld, das statt der Löhne und Gehälter von der Agentur für Arbeit bezahlt wird. Betriebsbedingte Kündigungen sind derzeit nicht geplant.

„Ich bin überzeugt, dass Hese eine Zukunft hat“, betonte Lojewski. „Wir haben eine gute Mitarbeitestruktur und verstehen unser Geschäft. Mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter wollen wir die Zeit nutzen, um langfristige Fortführungsperspektiven zu entwickeln“. Piroth zeigte sich zuversichtlich, „dass wir mit allen Beteiligten eine Lösung finden werden, um dem Unternehmen und seinen Mitarbeitern eine gute Perspektive geben zu können.“ Weitere Prognosen, so Lojewski, seien allerdings erst in einigen Wochen möglich.