Gelsenkirchen. .

Der Benzolwert nördlich des BP-Werks Scholven hat an einer Messstation im August den Grenzwert von 5 µg/m³ überschritten: Am Fünfhäuserweg wurden 6,14 µg/m³ gemessen, wie die Stadt auf WAZ-Anfrage mitteilte. Anlass für OB Frank Baranowski, schärfere gesetzliche Vorgaben bei der Überwachung von Luftschadstoffen bei Großanlagen in der Nachbarschaft von Wohnbebauung zu fordern.

Obwohl mit diesem Wert der entscheidende rechtsgültige Jahresmittelwert nach jetzt elf Monaten nicht überschritten werde, verlangt er sowohl vom Betreiber als auch von der Bezirksregierung weitergehende Maßnahmen. Letztere müsse „alle Instrumente der Anlagenüberwachung ausschöpfen, um die Luftreinhaltung zu verbessern.“ Für Luft müsse gelten, was für Lärm längst gilt. „Ich erwarte vom Gesetzgeber, dass er zügig die Überwachung von Luftschadstoffen genauer regelt.“

Münster wertet die Überschreitung am Fünfhäuserweg – an den anderen vier Messstationen liegen die Werte zum Teil deutlich unter 1,31 µg/m³ – als „nicht besorgniserregend“, so Pressesprecherin Sigrun Rittrich auf Anfrage. Der Jahresmittelwert, gemessen vom Start am 12. September 2011, betrage 4,72 bzw. (im Kalenderjahr 2012) 3,89 µg/m³. Der Bevölkerungsschutz sei durch die Messungen sichergestellt. „Wir gehen auch davon aus, dass das Landesumweltamt die Messungen fortsetzt.“ Der Bezirksvertretung Nord lagen die Messwerte für August noch nicht vor, als sie jetzt grünes Licht für den Bebauungsplan Norderweiterung gab.