Gelsenkirchen-Buer. .

Die Elvis Initiative ist unter die Konzertveranstalter gegangen. Seit ein Bekannter der drei Sammler den Musikclub Chicago 33 in Altenessen übernahm, engagieren sie sich für Konzerte. Die ersten Gigs gingen über die Bühne - die nächsten sind geplant.

Auch wenn die Meinungen über das vermeintliche Ableben Elvis Presleys in Fan-Kreisen auseinander gehen: Bei der Elvis Initiative Gelsenkirchen lebt der König des Rock’n’Roll weiter. Über die Jahre haben die drei Sammler tausende seltener Stücke – vor allem aus Elvis’ Armeezeit in Deutschland - zusammengetragen. Nun ist das Trio auch unter die Konzertveranstalter gegangen – natürlich auch ganz im Sinne der guten alten Zeit.

Viel in Planung

„Ein alter Bekannter von uns hat den Musikclub Chicago 33 in Altenessen übernommen und seitdem engagieren wir uns und vor allem Andy Schroer als Manager für Konzerte“, berichtet Oskar Hentschel von der Elvis Initiative. Die ersten Gigs sind bereits über die Bühne gegangen (unter anderem feierte man am vergangenen Samstag mit Danny & The Wonderbras und knapp 300 Gästen bis 6 Uhr in der Früh den 76. Geburtstag Presleys) und es ist noch viel mehr in Planung.

Viele namhafte Künstler aus der Rock’n’Roll-Ära hätten bereits Interesse bekundet, die ersten Daten sind bereits dingfest gemacht. Schon am 9. Februar kommt Wanda Jackson, die unter anderem mit „Let’s Have A Party“ einen Riesenhit hatte. „Sie spielt nur drei Konzerte in Deutschland und eines davon bei uns“, lächelt Hentschel, „darauf sind wir schon stolz. Sie ist ein echtes Original.“

Weiter geht es dann am 20. Februar mit Lucky Tubb, dem Neffen von Country-Legende Ernest Tubb. Einen ganz großen Fisch haben die Elvis-Fans für den 14. April an der Angel: „Dann kommen The New Comets, die ehemalige Begleitband von Bill Haley, mit Haleys Tochter Gina“, stellt Hentschel in Aussicht. Der Auftritt wird eine exklusive Angelegenheit, denn weitere Konzerte der Truppe in Deutschland sind bis dato nicht geplant.

Mehr Stücke für die Sammlung

Neben dem Buchen der Konzerte erweitert die Elvis Initiative auch sukzessive ihre Sammlung. Erst jüngst konnte man ein ausgesprochen seltenes Stück ergattern. „Es ist vielleicht nicht sonderlich auffällig, dafür aber umso seltener“, gibt sich Oskar Hentschel geheimnisvoll. „Autogramme von Elvis und seiner damals noch ganz neuen Freundin Priscilla, die während Elvis’ Armeezeit in Deutschland entstanden sind.“

Ein Mitarbeiter der Standortverwaltung der Ray Barracks hatte bei einer Weihnachtsfeier eine Maxi (u.a. mit „Teddy Bear“ und „Rip It Up“) und einen Notizzettel unterschreiben lassen. Das war 1959, als Priscilla gerade mal 16 Jahre alt und auf einem ihrer seltenen Besuche mit in Deutschland war.

„Aus unerfindlichen Gründen trennt sich der Mann jetzt von seinen Sammlerstücken und hat uns kontaktiert“, berichtet Hentschel. Deshalb ist er sich generell sicher: „Auch nach 50 Jahren versiegen die Quellen nie.“

Initiative genießt guten Namen

Und weil die Elvis Initiative mittlerweile in Szenekreisen einen sehr guten Namen genießt, wenden sich nicht nur viele Verkäufer an die drei. Auch als Autoren sind Andreas Schroer, Michael Knorr und Oskar Hentschel gefragte Leute. Einige Bücher haben sie schon selbst veröffentlicht, als Gastautoren schreiben Hentschel und Konsorten für die Wetterauer Zeitung (der Lokalzeitung von Bad Nauheim, wo Elvis stationiert war) oder das Graceland Magazin der Elvis Presley Gesellschaft (ELP).

„Unter anderem zeichne ich in einem Tagebuch nach, was Elvis an jedem Tag in Deutschland gemacht hat“, berichtet Hentschel. Akribische Recherchen sind dafür selbstverständlich. „Es gibt eine Menge Literatur, aber auch wir haben ja auch eigene Aufzeichnungen.“

Das aktuellste Projekt ist eine umfangreiche Box, die sich auf sechs DVDs und sechs CDs mit den letzten Auftritten des Königs des Rock’n’Roll beschäftigt. Im Begleitband des Rundum-sorglos-Pakets finden sich auch Ausführungen der Elvis Initiative. Auf lediglich 1000 Stück limitiert, wird das gute Stück voraussichtlich nicht in jedem CD-Geschäft zu finden sein. Hentschel gibt sich kryptisch: „Da wird man sich schon einschlägig kümmern müssen.“

Kult um Elvis Presley

Glaubt man den Gerüchten, dann wird am Freitag irgendwo auf der Welt ein alternder Superstar seinen 75. Geburtstag feiern. Die Haartolle des Jubilars dürfte inzwischen in Ehren ergraut sein, vielleicht wird er bei der Feier mit samtiger Stimme einen seiner Hits singen.
Glaubt man den Gerüchten, dann wird am Freitag irgendwo auf der Welt ein alternder Superstar seinen 75. Geburtstag feiern. Die Haartolle des Jubilars dürfte inzwischen in Ehren ergraut sein, vielleicht wird er bei der Feier mit samtiger Stimme einen seiner Hits singen.
Einer Umfrage des Senders CBS zufolge glauben sieben Prozent der US-Bürger, also etwa 20 Millionen Menschen, dass Presley noch am Leben ist. Der Befund beweist: Auch 32 Jahre nach seinem Tod ist der «King of Rock 'n' Roll» unvergessen. Am 8. Januar wäre er 75 Jahre alt geworden.
Einer Umfrage des Senders CBS zufolge glauben sieben Prozent der US-Bürger, also etwa 20 Millionen Menschen, dass Presley noch am Leben ist. Der Befund beweist: Auch 32 Jahre nach seinem Tod ist der «King of Rock 'n' Roll» unvergessen. Am 8. Januar wäre er 75 Jahre alt geworden.
Elvis-Fans haben im Internet unter www.elvissightingbulletinboard.com eine Webseite eingerichtet, die genau protokolliert, wann und wo das Idol angeblich gesichtet wurde.
Elvis-Fans haben im Internet unter www.elvissightingbulletinboard.com eine Webseite eingerichtet, die genau protokolliert, wann und wo das Idol angeblich gesichtet wurde. © AFP
Fans haben Elvis angeblich im Supermarkt, im Schwimmbad oder in der Hamburgerbude gesehen - zumeist in der US-Provinz, vereinzelt aber auch in Norwegen oder im Sultanat Oman.
Fans haben Elvis angeblich im Supermarkt, im Schwimmbad oder in der Hamburgerbude gesehen - zumeist in der US-Provinz, vereinzelt aber auch in Norwegen oder im Sultanat Oman. © AFP
Solche Auswüchse der Fanverehrung illustrieren, wie viel Faszination nach wie vor vom Phänomen Elvis ausgeht. Die Erinnerung an das Idol ist so lebendig, dass sein früher Tod schlichtweg bestritten wird.
Solche Auswüchse der Fanverehrung illustrieren, wie viel Faszination nach wie vor vom Phänomen Elvis ausgeht. Die Erinnerung an das Idol ist so lebendig, dass sein früher Tod schlichtweg bestritten wird. © AFP
Seine Graceland-Villa am Elvis-Presley-Boulevard in Memphis ...
Seine Graceland-Villa am Elvis-Presley-Boulevard in Memphis ...
... lockt immer noch 600.000 Besucher pro Jahr an.
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Und allein im vergangenen Jahr brachte Elvis laut Magazin «Forbes» seinen Erben 55 Millionen Dollar durch Plattenverkäufe und Lizenzgebühren ein. Wenn ein Toter die Kassen derart klingeln lässt, ist das vielleicht doch ein kleines Stück Unsterblichkeit.
Und allein im vergangenen Jahr brachte Elvis laut Magazin «Forbes» seinen Erben 55 Millionen Dollar durch Plattenverkäufe und Lizenzgebühren ein. Wenn ein Toter die Kassen derart klingeln lässt, ist das vielleicht doch ein kleines Stück Unsterblichkeit.
Nichts schien ferner als Reichtum und Ruhm, als Elvis Aaron Presley am 8. Januar 1935 geboren wurde. Seine Eltern waren ständig in Geldnot, der Junge wuchs in einem bescheidenen Holzhaus in der Kleinstadt Tupelo im Staat Mississippi auf.
Nichts schien ferner als Reichtum und Ruhm, als Elvis Aaron Presley am 8. Januar 1935 geboren wurde. Seine Eltern waren ständig in Geldnot, der Junge wuchs in einem bescheidenen Holzhaus in der Kleinstadt Tupelo im Staat Mississippi auf. © AP
Die Eltern waren Kirchgänger, der Gottesdienst brachte dem Sohn die Musik nahe. Gospel und Blues prägten die musikalische Tradition der Gegend, aus diesen afroamerikanischen Wurzeln zog Elvis' Rock'n'Roll später seine Kraft.
Die Eltern waren Kirchgänger, der Gottesdienst brachte dem Sohn die Musik nahe. Gospel und Blues prägten die musikalische Tradition der Gegend, aus diesen afroamerikanischen Wurzeln zog Elvis' Rock'n'Roll später seine Kraft.
Sein Hit «Heartbreak Hotel» brachte 1956 den Durchbruch. Lasziver Hüftschwung, wilde Gitarrenrhythmen und Elvis' unverwechselbare Stimme brachten die Fans in Ekstase. Die ältere Generation reagierte geschockt.
Sein Hit «Heartbreak Hotel» brachte 1956 den Durchbruch. Lasziver Hüftschwung, wilde Gitarrenrhythmen und Elvis' unverwechselbare Stimme brachten die Fans in Ekstase. Die ältere Generation reagierte geschockt.
Elvis setzte gleich in zweierlei Hinsicht neue Maßstäbe: Zum einen revolutionierte er die Unterhaltungsmusik, legte damit die musikalische Grundlage für eine neue Jugendkultur und ebnete Stars wie den Beatles und den Rolling Stones den Weg.
Elvis setzte gleich in zweierlei Hinsicht neue Maßstäbe: Zum einen revolutionierte er die Unterhaltungsmusik, legte damit die musikalische Grundlage für eine neue Jugendkultur und ebnete Stars wie den Beatles und den Rolling Stones den Weg.
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Zum anderen erschuf Elvis' Wille zur totalen Vermarktung seines Talents das neue Pop-Phänomen des Superstars. Sein Manager Tom Parker erschloss riesige Märkte für Elvis-Produkte. Grandiose Show-Auftritte in goldenen Cadillacs, gezielt lancierte Berichte von Romanzen, ...
... eine perfekt vermarktete Wehrdienstzeit in Deutschland ließen Elvis zum größten Idol seiner Zeit aufsteigen.
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Viele Experten sehen in dieser grenzenlosen Kommerzialisierung den Anfang von Elvis' Ende. In den 60er Jahren trat seine Karriere auf der Stelle, ehe ihm 1969 ein grandioses Comeback als Live-Entertainer in Las Vegas gelang.
Viele Experten sehen in dieser grenzenlosen Kommerzialisierung den Anfang von Elvis' Ende. In den 60er Jahren trat seine Karriere auf der Stelle, ehe ihm 1969 ein grandioses Comeback als Live-Entertainer in Las Vegas gelang. © AFP
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Elvis prägte einen neuen Look: schwarze Lederkleidung, bunt bestickte Fantasie-Overalls mit Schlaghosen. Bis 1976 hielt Elvis das Show-Spektakel durch. Hunderte Auftritte waren körperliche Schwerstarbeit, der Star putschte sich mit Alkohol und Medikamenten auf. © AP
Elvis wurde fettleibig, er zehrte vom alten Ruhm. Seine letzten Monate waren von Einsamkeit und Krankheit geprägt. Am 16. August 1977 starb Elvis Presley mit 42 Jahren in Graceland.
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