Gelsenkirchen-Horst. Der Verein macht Anette Schwenzfeier bei seiner Galasitzung zur Ehrenpräsidentin. Auch der Bund Deutscher Karneval zeichnet die Karnevalistin aus.
Diese Galasitzung des Karnevalsclubs Astoria in der Horster Mehrzweckhalle lebt insbesondere von zwei vereinseigenen Akteuren. Anette Schwenzfeier ist die eine, die neue Juniorengarde die andere. Und während erstere Abschied nimmt von der ganz großen Bühne, schicken sich zweitere an, sie zu erobern.
Im vergangenen Jahr bereits hat Anette Schwenzfeier den Posten als Präsidentin des Clubs im Stadtwesten, den man sich ohne sie weder vorstellen kann noch mag, niedergelegt. Der heutige Abend würdigt gleich mehrfach ihren jahrelangen Einsatz für den Karneval – im Ortsteil und im ganzen Stadtgebiet. Dort nämlich wirkte sie auch, etwa als Königin des Mottoliedes, als Stadtprinzessin, als Hoppediz, oder einfach als eine, die immer da ist, wo sie gebraucht wird. Der eigene Verein dankt es ihr mit der Wahl zur Ehrenpräsidentin.
Juniorengarde zeigt aparte Choreografie mit einem Solo des neuen Tanzpaares
Die Urkunde und die passende Narrenkappe dazu werden ihr gleich zu Beginn der Sitzung verliehen. Der Bund Deutsche Karneval dankt es ihr ebenso, indem er, vertreten durch Marius Stange, im Verlauf des Abends die zweithöchste Auszeichnung überhaupt verleiht: den Ehrenverdienstorden Stufe 3.
Gleich zu Beginn stellt sich die neue Juniorengarde vor, die tatsächlich eine Verbindung ist aus Nachwuchskräften und erfahrenen Tänzern. Gemeinsam bringen sie zunächst den Gardetanz auf die Bühne, altersübergreifend synchron und charmant getanzt zu aufgepeppten klassischen Musiken. Eine ganz aparte Choreografie, die im Mittelteil mit dem Solo des neuen Tanzpaares, Cary Hullmann und Martin Beisemann aufwartet, das hier souverän begeistert. Ein schönes neues Konzept, das ganz berechtigt Jubel und Applaus erntet.
Magische Momente und tolle Hebefiguren
„Wir haben uns entschieden, alle zusammen zu arbeiten und so eine große Garde zu bilden, mit der wir die Bühne füllen können“, erklärt Martin Beisemann, der angetan ist von der Arbeit mit den jüngeren Tänzern. „Es klappt wunderbar.“ Zumal man sich entschieden habe, nicht für Turniere zu trainieren, so „Gardemeisterin“ Cary Hullmann. „Es macht mehr Spaß, weil wir uns nicht an die Vorgaben halten müssen was die Choreografie betrifft.“ Nun könne man allein ans Publikum denken, es mit den Darbietungen verzaubern.
Eben dies gelingt der Truppe auch mit dem Showtanz zum Thema „Avatar“, den man auch schon im vergangenen Jahr zeigte, ihn aber noch einmal überarbeitete. Magische Momente bietet der gleich zu Beginn mit zwei Tänzern in beleuchteten Kostümen, darauf folgt eine tolle Hebefigur, die nicht die einzige bleiben soll in dieser Nummer, die mal auf flotte Beats setzt, mal auf pure Emotionen. Ein beeindruckendes Schlussbild mit einem Drachen, zum Leben erweckt mit Techniken nach chinesischem Vorbild, rundet den Beitrag ab und sorgt im Saal für frenetischen Jubel in Horst.
Tanzcorps Agrippina Colonia reißt Publikum mit
Den erarbeiten sich auch die 18 kleinen Tänzer der Minigarde, die einen zauberhaften Showtanz zu Disney-Themen zeigen. Was aus kleinen Tänzern werden kann, wenn sie nur lang und intensiv genug üben, das führen auf beeindruckende Weise die Mädchen und Jungs in „rut un wiess“ vom Tanzcorps Agrippina Colonia, das Ehrentanzcorps der KG Kölsche Figaros, vor.
Die Profis begeistern ab der ersten Minute, bringen ordentlich Stimmung in den Saal. Da schwingen die „Föttche“ zu „Ich will danze“ und dahinter fliegen die Mädchen durch die Luft. Die Truppe bietet atemberaubende Figuren, dynamisch, energiegeladen und mitreißend, dazu kölsche Mitsing-Hits wie „Für die Iwigkeit“. Da hält es auch die letzten nicht mehr auf den Stühlen.