Gelsenkirchen-Buer. Die St. Urbanus-Gemeinde in Gelsenkirchen-Buer möchte gerne eine neue Tuba für 35.000 Euro anschaffen. Dafür werden Sponsoren gesucht.

Sie ist in ihrer Position und Intonation optimal an den Raum angepasst, der Klang eignet sich für Musik verschiedenster Epochen – und doch fehlt der großen Propsteiorgel in St. Urbanus nach Auffassung von kundigen Organisten etwas: eine Tuba. Um die Anschaffung dieses Orgelregisters mit seinem charakteristischen grundtönigen, weichen Zungenschlag zu stemmen, sucht der Freundeskreis der Orgel und Kirchenmusik an St. Urbanus nun Orgelpaten.

Etwa 35.000 Euro sind nötig, um das recht selten zu hörende Register zu finanzieren, „das den Gesamtklang einer Orgel prägt und auch solistisch eingesetzt werden kann“, so St.-Urbanus-Kantor Carsten Böckmann, zugleich Orgelsachverständiger des Bistums Essen.

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Derzeit entspreche das 1972 gebaute und 2013 zuletzt renovierte Instrument in Sachen Klangzusammenstellung eher den Vorstellungen der 1960er und 1970er Jahre, als versucht wurde, einen spitzen, barocken Klang mit großem Obertonreichtum zu imitieren. „Das führt in so übergroßen Räumen wie unserer Propsteikirche zu sehr diffusen Hörerlebnissen“, hat Böckmann festgestellt. Zudem hätten auswärtige (Gast-)Organisten immer wieder das Fehlen eines zusätzlichen grundtönigen Registers wie z.B. einer Tuba bemängelt.

Nur in Essen gibt es bereits ein Register

Für Orgelpatenschaften warben Jürgen Student, Thorsten Hoge und Markus Frieg (v.l.) vom Freundeskreis der Orgel und Kirchenmusik an St. Urbanus beim Weihnachtsbasar der Kfd St. Urbanus.
Für Orgelpatenschaften warben Jürgen Student, Thorsten Hoge und Markus Frieg (v.l.) vom Freundeskreis der Orgel und Kirchenmusik an St. Urbanus beim Weihnachtsbasar der Kfd St. Urbanus. © WAZ | Christiane Rautenberg

Benötigt werden insgesamt 82 Metallpfeifen, für die der Freundeskreis jeweils eine Patenschaft anbietet. Die Preise liegen bei 50, 100, 150, 200, 400 und 600 Euro. „Man kann nicht nur sich selbst und der Gemeinde damit eine Freude machen, sondern so eine Patenschaft auch anlässlich einer Geburt, Hochzeit oder eines Geburtstags verschenken. Vereine und Gruppen können sich auch zusammenschließen“, setzt Jürgen Student vom Freundeskreis auf die Hilfe von Sponsoren. Deren Namen können auf Wunsch in das Verzeichnis der Paten aufgenommen oder auf einer Tafel an der Orgel eingetragen werden.

Von der neuen Tuba, da ist Kantor Böckmann überzeugt, profitiere nicht nur die Gemeinde, sondern die gesamteGelsenkirchener Kulturlandschaft. Bislang finde sich ein solches Register bistumsweit lediglich im Essener Dom; eine tubaähnlich gebaute Pfeifengruppe in St. Augustinus sei vom Ton heller als das Register nach englischem Vorbild, das für St. Urbanus geplant ist.

Etwa die Hälfte der Kosten hat der Freundeskreis schon eingeworben. „Wir hoffen, die Summe Ende des Jahres so weit beisammen zu haben, dass wir zügig eine Firma mit dem Bau beauftragen können“, berichtet Böckmann. In sechs bis neun Monaten könnte die große Propstei-Orgel dann mit neuen Klangfacetten beeindrucken. „Vielleicht kann uns ja der Starorganist von Westminster Abbey, der gerade ein Konzert für Oktober in St. Urbanus zugesagt hat, das neue Tuba-Register vorführen. Er ist Spezialist auf diesem Gebiet.“

Info und Kontakt: Kantor Carsten Böckmann (0209 3860016; mail@urbanusmusik.de)