Gelsenkirchen-Beckhausen. Trotz Sturm und Regen kamen zahlreiche Gelsenkirchener zum Geschenkekauf auf den Hof Holz. Aber einige Markt-Stände blieben diesmal unbesetzt.

Winterlich und weihnachtlich geht es zu auf dem Hof Holz. Das Wetter passt so gar nicht, das Ambiente umso mehr. Etliche Feuerstellen sorgen für Stimmung und sogar Wärme. Wem das nicht ausreicht, der kann sich an Glühwein oder Kakao gütlich tun. Zahlreiche Stände laden zudem zum Geschenkekauf ein.

Knuffige Elche - auch die gab es zu kaufen.
Knuffige Elche - auch die gab es zu kaufen. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

Besonders stimmungsvoll und charmant etwa sind die Werkstücke von Hagen Seeger. An seinem großen Stand auf Hof Holz stehen Engel neben Kerzenständern, Elche neben Schweinchen. Allesamt sind sie aus Holz gearbeitet. Damit hat der Dortmunder aus der Not eine wahre Tugend gemacht. „Weil Kyrill mir die Bäume im Garten geklaut hat.“ Die hatte er verwerten wollen. „Erst habe ich sie mit der Kettensäge bearbeitet – und irgendwann kommt das dabei herum.“

Selbstgebackenes für die Finanzierung der Abi-Feier

Schön sind auch die Skylines, die er aus alten Paletten schneidet. Deren Untergrund bleibt dabei unverändert: Ein Fach, das hier und heute einer Lichterkette Raum bietet. „Und im Sommer kann Petersilie darin wachsen.

Hier gibt es mehr Artikel und Bilder aus Gelsenkirchen-BuerDrei junge Damen betreuen einen ganz anderen Stand. Sie bieten liebevoll verzierte Backwaren an. Die Schülerinnen des Gladbecker Ratsgymnasiums sammeln auf diese Weise Geld für ihre Abiturfeier im kommenden Jahr. „Im letzten Jahr waren wir auch schon hier. Das ist gut gelaufen“, erzählt Elif Günes, dass sie alle zu Hause fleißig gebacken haben. „Wir suchen auch noch Sponsoren“, sagt Melika Cinar. Und Elma Dindic erzählt, die Schüler unternehmen auch andere Aktionen. Heute sind sie mit dem Ergebnis ihres Einsatzes schon recht zufrieden.

Die Lebenshilfe ist erstmal mit einem Stand vertreten

Räuchermännchen, Nussknacker und Figuren, die perfekt zur Adventszeit passen, hatte dieser Stand im Angebot.
Räuchermännchen, Nussknacker und Figuren, die perfekt zur Adventszeit passen, hatte dieser Stand im Angebot. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

Um den Stand herum stehen etliche andere leer. Der einzige Wermutstropfen des Weihnachtsmarktes. „Die Hütten sind bezahlt, die Leute kommen aber nicht“, berichtet Geschäftsführer Jens Masuch. Das durchwachsene Wetter sei dafür wohl verantwortlich. Insgesamt aber ist er zufrieden, freut sich über manch neuen Stand. Zum Beispiel den von der Lebenshilfe. Der passe so gut zum inklusiven Familienbetrieb. Für die Zukunft wünscht er sich ein paar mehr jüngere Kunsthandwerker auf dem Markt, die das Angebot um Neues ergänzen.

Ein Markt mit Tradition

Der Weihnachtsmarkt gehört auf dem Hof Holz zu den absoluten Traditionsveranstaltungen. Regelmäßig zieht er zahlreiche Besucher auf das Gelände an der Braukämperstraße.

Und das schon länger, als die Betreibergesellschaft besteht. Mittlerweile ist das die Holz Betriebsgesellschaft der Familie Holz, die den inklusiven Betrieb nach schweren Zeiten wieder zu neuem Erfolg geführt hat.

Die meisten Aussteller haben das Jahr über auf diesen Markt hin gearbeitet, alles in liebevoller Handarbeit angefertigt. So wie Heike Liba. Die Hertenerin präsentiert an ihrem Stand genähte Figuren vom zeitgemäßen Engelchen bis hin zum zeitlosen Seepferdchen. „Das Maritime geht richtig gut.“ Birgt es auch einen echten Vorteil: „Diese Dekorationsstücke kann man hängen lassen.“ Daneben gehören Stricksocken zu ihrem Angebot. Sie anzufertigen, das gehört zur abendlichen Entspannung. „Tagsüber wird genäht, abends gestrickt.“

Steppwesten und Pullover, bemalt mit zumeist tierischen Motiven

Eine Holzarbeit mit Botschaft, gesehen auf dem Weihnachtsmarkt auf dem Hof Holz
Eine Holzarbeit mit Botschaft, gesehen auf dem Weihnachtsmarkt auf dem Hof Holz © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

Besondere Einzelstücke hat auch Regine Brook dabei. Die sind für die kleinen Besucher von großer Attraktivität. Es sind Steppwesten und Pullover, bemalt mit zumeist tierischen Motiven. „Weil meine Kinder so begeistert waren von Kindern habe ich damit vor dreißig Jahren einfach mal angefangen.“ Tatsächlich sind Pferde das Hauptmotiv. Sie sprechen die Mädchen an. „Für die Jungs gibt es Traktoren“, erklärt Regine Brook, die eigens aus Dinslaken zum Hof kommt.

Langsam legt sich die Dämmerung über den Hof und das bunte Treiben. Die Lichter erhellen nun das Dunkel. Und die Feuerstellen entfalten erst richtig ihren Zauber.