Gelsenkirchen. Für die Winterfütterung gelten ein paar Regeln: Damit Körner, Saaten & Co. Gelsenkirchener Vögeln bekommen und keine ungebetenen Gäste anlocken.

Jetzt wird es nachts bereits empfindlich kalt, morgens liegt ein weißer Raureifschleier über Wiesen und Dächern. Doch trotz der Kälte bleiben viele Vögel in ihren heimischen Gefilden. Wolfgang Kwasnitza vom Naturschutzbund Nabu weiß, welche Arten hier bleiben und wie man ihnen durch den Winter helfen kann.

„Im Januar dieses Jahres hat wieder traditionell die Zählung der Vögel stattgefunden, an der sich jeder beteiligen kann. Es lässt zwar keine genaue Zahl der Vögel zu, aber Trends sind schon feststellbar“, sagt er. 60 Vogelarten hat man in Gelsenkirchen gezählt. Eine große Gruppe bilden die Spatzen, auch Sperling genannt. Sie sind auf Freiflächen und in der Nähe von Sträuchern zu finden. Dabei gibt es mittlerweile mehr Singvögel in den Städten als auf dem Land. Das habe einerseits mit dem Nahrungsangebot zu tun und andererseits wohl mit der Überdüngung im landwirtschaftlichen Bereich.

Kot der Vögel am Futterhäuschen entfernen

Die größte Gruppe bilden die Kohlmeisen, dann kommt der Sperling, dann die Blaumeisen. Auch Zaunkönige wurden gezählt, Stare, Feldsperlinge, Grün- und Buchfinken, Stieglitze, die auch Distelfink genannt werden. Die hübschen, bunten Vögel, die sehr gesellig sind, haben einen rot-weiß-schwarzen Kopf und unter anderem an den Seiten gelbe Federn.„Sie brauchen allerdings eine besondere Saatmischung oder Hirsekolben, da sie die harten Schalen von Sonnenblumenkernen nicht knacken können“, erklärt der Nabu-Fachmann.

Hervorragend eignen sich Futtersäulen

Wolfgang Kwasnitza vom Nabu Gelsenkirchen. Der Vogelexperte nimmt auch an der Zählung „Stunde  der Wintervögel“ teil.
Wolfgang Kwasnitza vom Nabu Gelsenkirchen. Der Vogelexperte nimmt auch an der Zählung „Stunde der Wintervögel“ teil. © WAZ FotoPool | Thomas Schmidtke

Wer auch in Gelsenkirchen überwintert, sind Rotkehlchen, Heckenbraunellen, Gimpel, auch Dompfaff genannt, Eichelhäher, Grün- und Buntspecht, Misteldrossel, Amseln und Nilgänse. „Während die ganzjährige Fütterung sehr umstritten ist, ist gegen eine Winterfütterung nichts einzuwenden“, sagt Wolfgang Kwasnitza. Man sollte auf jeden Fall einen trockenen Futterplatz aussuchen und die „Hinterlassenschaften“ der Vögel regelmäßig entfernen. Denn durch den Kot können die Vögel gefährliche Krankheitserreger aufnehmen. „Auf keinen Fall sollte man Futter auf den Boden streuen, das lockt Ratten und Mäuse an. Hervorragend sind Futtersäulen. Sie bieten mehreren Vögeln gleichzeitig Platz und das Futter, das im Winter Fett enthalten sollte, bleibt trocken.“