Gelsenkirchen-Erle. Prachteber Edgar ist im Gelsenkirchener Tierheim untergebracht und braucht ein neues Zuhause. Der Pfundskerl soll nicht im Kochtopf landen.
Einen ungewöhnlichen Bewohner beherbergt derzeit das Tierheim in Erle: Seit Oktober lebt hier Edgar. Der Prachtkerl von einem Eber stammt aus einer Sicherstellung des örtlichen Veterinäramtes – und stellte die Tierheimmitarbeiter zunächst vor Herausforderungen. Mittlerweile aber ist man ein eingespieltes Team mit dem Schweine-Mann, der wohl locker stolze drei Zentner mindestens auf die Waage bringt.
Edgar soll nicht als Schnitzel enden
„Wir wissen, er ist kastriert. Das Alter und das genaue Gewicht sind nicht zu bestimmen. Um ihn zu wiegen und den Zahnstatus zu bestimmen, müsste man ihn in Narkose legen“, erklärt Heike Reddig aus dem Vorstand des Tierschutzvereins. „Die Vermittlung läuft über das Veterinäramt.“ Das führe dann zunächst eine Vorkontrolle durch, um die artgerechte Haltung zu gewährleisten. Und natürlich auch die dauerhafte. Edgar nämlich soll nicht im Topf landen.
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Die Mitarbeiter mussten sich zunächst schlau machen, was Edgar zum Glücklichsein braucht. Zwar ist er nicht das erste Schwein, das über die Jahre im Tierheim untergebracht ist, aber eines der größten. „Er bekommt eine Mischung aus Brötchen, Obst und Müsli zu fressen.“ Und davon ausreichend. „Er soll ja bei uns nicht auf Diät gesetzt werden.“ Besonders schwierig: Schweine frieren schnell. Schon ab 9 Grad Celsius. Und Edgar lebt natürlich im Außenbereich, ist in einem großen Hundezwinger untergebracht.
Ein Berg Stroh und Rotlichtlampe sorgen für Behaglichkeit
Tierheimleiter Thorsten Wiese ließ sich etwas einfallen, schaffte einen großen Berg Stroh an und hängte gleich darüber eine große Rotlichtlampe. Die wird nach Bedarf eingeschaltet – und alsbald ist Edgar verschwunden. „Der gräbt sich in das Stroh ein, bis man ihn nicht mehr sieht.“ Kontaktfreudig ist er dennoch. „Wenn man ihn besucht und ihn ruft, kommt er raus und geht an das Gitter“, so Heike Reddig. Auch dem Personal mache er keine Beschwerden, sei immer lieb und lasse sich sogar anfassen.
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Immer wieder kommen auch ungewöhnliche Tiere im Tierheim unter. Gerade habe man einen Truthahn in ein neues zu Hause vermittelt. Und auch einen Hahn habe man in diesem Jahr beherbergt. „In den vielen Jahren war eigentlich schon alles bei uns“, so die Tierschützerin. Sie hofft nun, dass Edgar vielleicht schon zum Fest ein schönes neues Zuhause hat.