Gelsenkirchen-Buer. Feierlich wurde der Robinienhof in Buer eingeweiht – und ein weiteres Kunstwerk enthüllt: Nun ziert das Konterfei von Rudi Assauer die Galerie.
„Es ist großartig. Ich bin selbst ganz überwältigt“, sagt Beni Veltum und strahlt. Zum ersten Mal sieht er heute die Freiluft-Galerie im Robinienhof in vollem Glanz erstrahlen – den Ort, an dem er über vier Wochen lang mitarbeitete, seine Kunst auf die Fassaden brachte im Auftrag der ISG Robinienhof und mit ganz viel künstlerischer Freiheit. Heute wird dieser neue besondere Ort in Buer offiziell eingeweiht. Und gekommen sind viele, die beteiligt waren und noch mehr, die Anteil nehmen.
Auch der erste Bürger der Stadt ist hier und lobt: „Es ist beeindruckend, wie sich der Anblick komplett verändert hat. Wenn man weiß, dass das eine Initiative von Bueranern war, weiß man es noch mehr zu schätzen. Mir gefällt es.“ Und dann gibt es noch mehr Lorbeeren von Frank Baranowski: „Die ISG Robinienhof ist nicht selbstverständlich. Dank allen, die hier Initiative gezeigt haben. Das ist ein tolles Zeichen.“
Zu denen, die hier mitgewirkt haben und vor allem finanziell die Neugestaltung ermöglichten, gehört die Sparkasse als Anrainer, heute prominent vertreten durch Bernhard Lukas, dem Vorstandsvorsitzenden. „Wenn einem solch ein Gebäude gehört, dann muss man einfach mitmachen. Wobei die Initiative von Alfred Weber ausging.“ Dann erzählt er: „Als konservativer Sparkassenvorstand ist man da erst reserviert. Aber Alfred Weber hat die Idee überzeugend vorgestellt und wir haben gesagt, bei diesem Experiment sind wir dabei.“
Weitere Schritte sollen folgen
Nun ist, das macht Dr. Siegbert Panteleit als Sprecher der Buer Management Gesellschaft deutlich, mit der Gestaltung der Fassaden und der Lichtstimmung der erste Schritt getan. Viele weitere sollen folgen. Im Integrierten Handlungskonzept sei die Platzgestaltung vorgesehen. Das jedoch verschiebe sich etwas, die Anträge könnten 2021 gestellt werden. „Deswegen gehen wir jetzt in Vorleistung und haben die Fassaden und das Licht gestaltet.“
Im nächsten Schritt denke man über die Installation einer mobilen Theke und eine bessere Infrastruktur für Veranstaltungen nach. Denn der Robinienhof soll auch künftig für Veranstaltungen nutzbar sein. „Wir wollen einen Ort schaffen für die soziale Nahversorgung. Und der Robinienhof ist ein sehr intimer Raum.“ Eine derer, die schon große Pläne hat und den Platz auch bereits nutzte, ist Gastronomin Sofia Biancolin, deren Weinbar in unmittelbarer Nähe ist. „Ich finde es sehr schön. Es ist wie eine kleine italienische Terrasse. Ich werde hier gerne viele Veranstaltungen organisieren.“
Freibier-Angebot für Anwohner
Diesen besonderen Charme, den sie hier beschreibt und den alle wahrnehmen, beschert dem einst dunklen Hof, der für einige nachts auch ein Angstraum war, das Beleuchtungskonzept von Manuel Moreno. „Ich habe zu einem Großteil von mir selbst entwickelte 3D-Leuchten verwendet. Mit denen habe ich auch schon Kirchen angestrahlt“, erzählt er und weist darauf hin, wie plastisch unter diesem Licht sowohl die Fassaden, als auch die Arbeiten von Beni Veltum wirken.
Idee vor zehn Wochen besiegelt
Die ISG Robinienhof ist ein Zusammenschluss der anliegenden Grundstückseigentümer, die sich zusammen getan haben, den Ort zu beleben.
Erst vor zehn Wochen besiegelten die Partner die Idee zur künstlerischen Gestaltung des Robinienhofes mit einem Handschlag, investierten gemeinsam rund 60.000 Euro.
Dabei wurde auch die Idee des blauen Bandes aufgenommen, das durch die ganze Stadt läuft als leuchtendes Bindeglied. „Das beginnt nun im Robinienhof“, so Weber.
„Der Robinienhof ist ein verträumter Platz gewesen und wir haben gesagt, wir versuchen, ihn zu beleben“, beschreibt Alfred Weber den Ursprung der Initiative – und wendet sich dann gleich an die vielen privaten Anwohner. „Wir möchten sie mit einbeziehen. Aber es wird auch manchmal laut. Dafür bitten wir um Nachsicht.“ Sein Angebot: „Kommen sie dazu. Und bei jeder Veranstaltung bekommen sie ein Freibier.“ Über ein solches darf sich dann wohl demnächst Sigrid Dorin freuen. Sie ist direkte Anwohnerin – und genießt das. „Ich finde es toll, dass sich hier etwas tut. Ich war auch schon selbst zu Veranstaltungen hier.“
Katy Assauer ist sehr bewegt
Zum Abschluss des offiziellen Programms wartet jetzt noch ein Höhepunkt. Ein bislang verdecktes Bild von Beni Veltum wird enthüllt – ein Portrait des langjährigen Bueraners Rudi Assauer. „Das hatte ich mal in die Runde geworfen. Und die Idee kam gut an“, sagt der Künstler selbst, der das Werk nun gemeinsam mit Assauers Tochter Katy enthüllt. Deren Reaktion bietet allen Grund zur Freude. „Ich bin begeistert. Der Blick, der Ausdruck, das ist Papa. Das bewegt mich sehr. Besser geht es nicht.“ Auch Frank Baranowski ist beeindruckt: „Als wenn seine Zigarre wirklich qualmt und er auf uns blickt und sagt, na, was macht ihr alle hier?“
Die Antwort auf diese Frage ist am heutigen Abend recht einfach: den neuen Robinienhof feiern. Da passen auch Alfred Webers abschließende Worte: „Es steht genug Veltins bereit.“