Gelsenkirchen-Buer. Lichtkunst vom Feinsten lässt Gelsenkirchen-Buer derzeit erstrahlen. Noch bis Sonntag erleuchtet die spektakuläre Inszenierung den Norden.
Was für ein Glanz in dieser Stadt: Die Dämmerung senkt sich langsam hernieder, und dann beginnen sie zu leuchten und zu funkeln, die prächtigen „Goldstücke“. Die Bäume im Goldbergpark erstrahlen in magischen Farben, eine Stelzenläuferin mit einem Rock aus bunten Lampions mischt sich elfengleich unter die Besucher, und zahlreiche Installationen verwandeln den Park in eine zauberhafte Open-Air-Galerie. Die Eröffnung des ersten Lichterfestivals in Buer geriet am Mittwochabend zu einer gelungenen Inszenierung, die viele Menschen magisch in den Bann zog.
Geometrische Figuren schweben leuchtend in der Luft und produzieren optische Täuschungen, ein Frauenkopf im Profil scheint auf, Lichtpfeile sausen durch den Abendhimmel, Hingucker allüberall. Nachdem Projektmanagerin Claudia Keuchel vom Kulturreferat und Kulturdezernentin Annette Berg das Spektakel der Poesie eröffnet hatten, machten sich die zahlreichen Fotografen unter den Besuchern auf die Jagd nach dem schönsten Motiv. Andere flanierten einfach staunend über die illuminierten Wiesen und Wege und genossen die Magie des Augenblicks.
Gestalter des Grugaparkleuchtens
Wen das Lichtermeer im Park an Essen erinnert, der liegt genau richtig: Wolfgang Flammersfeld gestaltet dort das Grugaparkleuchten und bringt nun in Buer den urbanen Raum zum Glühen. Beim Startschuss war er natürlich vor Ort. Die ersten Lichtspiele werden veranstaltet von der Stadt in Zusammenarbeit mit der Werbegemeinschaft Buer und mit finanzieller Unterstützung durch die Stiftung der Sparkasse.
Wahre Wow-Effekte an mehreren Standorten: Spektakuläre Walking Acts begleiteten die Besucher während der Eröffnung von Station zu Station. Ein Lichtjongleur ließ Sterne, Herzen und Funken durch die Luft fliegen, eine Stelzenläuferin faszinierte durch fantastische Optik. Auf dem Marktplatz flimmern witzige Sprüche über Hauswände, im Robinienhof Projektionen. Das Kunstmuseum kuratiert die Aktion und engagierte die Künstler, die ihre Arbeiten unter anderem als Video auf der Dachterrasse des Museums zeigen, oder im leeren Weiser-Kaufhaus. Hier dürfen aus Sicherheitsgründen nur kleine Gruppen in die Baustelle.
Warteschlange vor dem ehemaligen Kaufhaus Weiser
Schnell bildet sich eine Schlange vorm Eingang. Im schummrigen Inneren erwarten die Besucher Wand-Projektionen des Berliner Künstlers Max Sudhues. „Guck mal“, sagt eine Frau, „hier hab ich immer meine Pullover gekauft!“ Ein Guide erklärt derweil kundig die Bilder an der Wand. Auch das ein beachtliches Angebot: Information ist jederzeit zur Stelle. Die Lichtspiele bieten gleichermaßen schlicht schöne Ästhetik und anspruchsvolle Kunst. So wird zumindest in diesen Tagen die Kulturmeile Buer ihrem Namen tatsächlich gerecht.